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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 91

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
91 und ansehnliche Dörfer; im Gebirge dagegen bestehen die Dörfer aus vereinzelt liegenden niedern Häusern mit weitüberspringendem Schindel- oder Strohdache. Der Reichtum des Schwarzwälders ist der Wald. Die mächtigen Baumstämme werden zu Flößen vereinigt und aus dem Neckar und Rhein nach Holland gebracht. Aber auch daheim wird nicht gefeiert. Dort sitzen in ihren niedern Hütten die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen und flechten Strohhüte u. dgl. Ebenso werden die welt- berühmten „Schwarzwälder Uhren" hier von kunstgeübter Hand angefertigt. — Die Thäler des Schwarzwaldes zeichnen sich durch berühmte Heilquellen aus. Am be- kanntesten sind Baden-Baden und Wildbad. 24. Die oberrheinische Tiefebene (S. 92) ist in ihrem südlichen Teile viel- fach mit Sand und Gerölle angefüllt und daher wenig fruchtbar. Mitten in der Ebene liegt der „Kaiserstuhl", eine Grnppe von 40—50 Bergkuppen. Ihre Abhänge und Thäler sind mit üppigen Obstbäumen, Wäldern, Wiesen und Feldern bedeckt. Je weiter nach Norden, desto fruchtbarer wird die Ebene. Da sie auch durch Berge gegen die rauhen Winde geschützt ist, hat sie das mildeste Klima in ganz Deutschland. Schon anfangs April stehen daher Kirschen, Pflaumen und Apri- kosen in voller Blüte, und im Juni hat man bereits reife Kirschen. Zu den schönsten Stellen der Ebene gehört vor allem die „Bergstraße". Sie zieht sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nußbaumhaine von Heidelberg bis nach Darmstadt hin und verleiht der Gegend das Aussehen eines großen Obstgartens. 25. Die bayrische Hochebene liegt zwischen den Alpen und der Donau. Sie ist die höchstgelegene Ebene Deutschlands. Schon dieser Umstand läßt auf ein rauhes Klima schließen. (S. 89.) Verschärft aber wird dieses rauhe Klima be- sonders noch dadurch, daß die warmen Südwinde durch die Alpen zurückgehalten werden, während die kalten Nordwinde ungehindert in die Ebene eindringen können. Da das Landklima vorherrscht, so sind die Winter eisig kalt, die Sommer nicht selten drückend heiß. Im Süden, wo die Hochebene 8—1100 m über dem Meere liegt, wird das Getreide nicht reis, das Gras dagegen wächst sehr üppig und be- günstigt die Viehzucht ungemein. Weiter nach der Donau zu finden sich weit aus- gedehnte Sumpfniederungen, „Möser" oder „Riede" genannt, an der Donau selbst aber, besonders östlich von Regensburg an, zieht sich eine äußerst fruchtbare Gegend hin, die eigentliche „Kornkammer" Bayerns. c. Misse. 26. Die Hauptflüsse Deutschlands sind Weichsel, Oder, Elbe, Weser, Rhein und Donau. Die Zahl aller schiffbaren Flüsse aber beträgt etwa 60. 27. Die Weichsel entspringt aus den Karpaten, fließt dann in einem großen Bogen durch Polen (an Warschau vorbei) und tritt oberhalb der Festung Thorn in Westpreußen ein. Hier durchbricht sie den nördlichen Landrücken und fließt in einem 8 —15 km breiten, tief eingeschnittenen, aber äußerst fruchtbaren Thäte dem frischen Haff und der Ostsee zu. Die freundlichen Weichselstädte (Thorn, Kulm, Graudenz, Elbing u. s. w.) liegen, um vor Überschwemmungen gesichert zu sein, nicht im Thäte selbst, sondern auf den steilen Anhöhen zu beiden Seiten desselben. Oberhalb Marienburg teilt sich die Weichsel in die eigentliche Weichsel, die der Ostsee zufließt, und in die Nogat, die ins frische Haff mündet. Beide Flüsse teilen sich vor der Mündung in viele kleine Arme und bilden ein sogenanntes Delta (nach der Form des griechischen Buchstaben /X Delta — D). (Ein Delta entsteht vor der Mündung, wenn der Strom viele feine Schlammteilchen zu Bodeu sinken läßt.) — Die Weichsel dient hauptsächlich zum Transport des polnischen Getreides und Holzes nach Danzig. Während des Sommers ist daher der breite Strom von zahlreichen Dampfern, großen Kähnen mit blendend weißen Segeln und mächtig langen Holzflößen belebt.
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