Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 127

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
127 sie streckenweise zum Flößen des Holzes benutzen. — Im Süden Schwedens finden wir drei große Seen: den Wen er-, Wetter- und Mälarsee. Den Wener- und Wettersee verbindet der Götakanal, der aus der Nord- in die Ostsee führt. 3. Schweden und Norwegen sind zwei ganz selbständige Königreiche. Jedes hat ein eignes Ministerium und seinen eignen Reichstag, doch werden beide von demselben Könige regiert. 4. Das Königreich Norwegen (2 M. E.) nimmt den Westen der Halb- insel ein. Die Küste steigt hier stellenweise bis zu 700 m ans dem Meere empor. In die engen Spalten der Küste dringt das Meer überall ein und bildet so die 100—200 üm langen Fjorde. Auffallend ist das milde Klima der Westküste. Nach der nördlichen Lage des Landes müßte man ein kaltes Klima erwarten. In- folge des warmen Golfstroms (S. 165) aber, der auch weit in die Fjorde ein- dringt, bleibt die Küste selbst im Winter bis zum Nordkap eisfrei. Der Sommer dagegen bringt (infolge der Ausdünstung des Meeres) so häufig Regen, daß die Stadt Bergen die regenreichste Stadt Europas ist. Aus diesem Klima erklärt sich die große Fruchtbarkeit der Westküste. In den geschützten Thälern gedeiht vorzügliches Obst, und stellenweise findet man Kirschbäume, deren Stamm ein Mann kaum zu umspannen vermag. An den Usern der Fjorde drängen sich daher die Bewohner dicht zusammen. Da findet man langgestreckte Dörfer und selbst einige Städte, von denen Bergen (wegen seines großartigen Fischhandels „das nordische Hamburg" genannt) und Drontheim die bekanntesten sind. Im hohen Norden liegt Hammerfest, die nördlichste Stadt der Erde. Im Winter läßt sich die Sonne hier 10 Wochen lang gar nicht sehen, kaum, daß es um Mittag etwas dämmert. Zwar wird diese endlose Nacht durch den Schnee, den Mond, die Sterne und das Nordlicht etwas gemildert; dennoch muß im Dezember und Januar bei jeder Arbeit in der Wohnung Licht gebrannt werden. Mitte Ja- nuar fängt es an zu dämmern, und dann nimmt der Tag schnell zu. Im Hoch- sommer verschwindet die Sonne etwa 10 Wochen gar nicht vom Horizonte, so daß man selbst um Mitternacht noch im Freien lesen kann. — Die Stadt liegt auf einer öden Felseninsel. Nirgends grünt ein Baum oder Strauch. Die Häuser sind vielfach aus Holz erbaut. Die Bewohner (etwa 2000) ernähren sich meistens als Fischer. Vor der Westküste liegen zahlreiche kahle Felseninseln, „Schären" genannt. Es sind Reste des ehemaligen Küstenlandes. Hier sind die besten Fangplätze für Heringe, Dorsche, Lachse, Schellfische u. a., da diese in großen Scharen an die Inseln kommen, um dort zu laichen. — Die Hauptstadt Norwegens ist Chri- stiania (148 T.). 5. Die norwegischen Bauern wohnen meist auf einzeln gelegenen Höfen, da in den engen Thälern für geschlossene Dörfer kein Raum ist. Während des langen Winters ist der Bauer ganz allein auf sich angewiesen. Eis, Schnee und tiefe Schluchten sperren ihn von allen seinen Nachbarn ab. Er ist daher gezwungen, sein eigner Handwerker zu sein. — In den entlegensten Teilen des Landes hatte man früher meist sogenannte Wanderschulen. Da wanderte der Lehrer von Hof zu Hof und unterrichtete die Kleinen alljährlich einige Wochen. Während der übrigen Zeit des Jahres aber setzte die Mutter — so gut sie eben konnte — den Unter- richt fort. Jetzt aber verschwinden die Wanderschulen mehr und mehr, und fest- stehende Schulen treten an ihre Stelle. 6. Das Königreich Schweden (5 M. E.) nimmt den Osten und Süden der Halbinsel ein. Im Süden finden wir viel Tiefland und so fruchtbaren Boden, daß von hier aus viel Getreide nach dem Norden ausgeführt werden kann. Das Tiefland ist verhältnismäßig stark bevölkert. Hier finden wir daher auch die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer