Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 159

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
159 in Habana ist die Cigarrenfabrikation. Es giebt hier mehr als 100 Fabriken, von denen manche über 600 Arbeiter beschäftigen. 39. Südamerika. 1. Die Westküste entlang zieht sich das Hochgebirge der Anden oder Cor- dilleren fkordiljerenst Ihre höchsten Gipfel (Aconcagua, Soräta, Chimbo- razo stschimboraffop sind über 7000 m hoch und znm Teil als Vnlkane thätig. Bald hier, bald dort bricht das nnterirdische Jener ans dem Krater hervor, und hänfig wird das Land dnrch furchtbare Erdbeben erschüttert. Bei dem warmen Klima beginnt die Schneegrenze erst in einer Höhe von etwa 5000 ra. (In den Alpen beginnt sie schon bei 2700 w, in Norwegen sogar schon bei 900 m.) 2. An der Ostküste Südamerikas liegen die Bergländer von Guyana und Brasilien. Zwischen ihnen und den Anden breiten sich ungeheure Tiefebenen aus, -die von mächtigen Strömen durchflossen werden: Orinoko, Amazonenstrom und Parana, der in den Meerbusen La Plata mündet. 3. Die Urwälder des Amazonenstroms. Der Amazonenstrom ist der wasserreichste Strom der Welt. An seiner Mündung ist er über 80 km breit, so daß er hier das Aussehen eines gewaltigen Sees hat. Das mächtige Strom- gebiet dieses Riesenflusses ist größtenteils mit Urwäldern bedeckt, in denen Baum- biesen von 2—4 m Durchmesser und 80—100 m Höhe nichts Seltenes sind. Um die Stämme winden sich, riesigen Schlangen gleich, dicke, holzige Schling- gewächse, die oben in den Ästen die Bäume aus die mannigfachste Art miteinander verketten. Alljährlich werden vom Januar bis März die tiefgelegenen Gebiete lies Urwaldes durch die infolge des Regens überfließenden Gewässer überschwemmt, so daß stellenweise nur die Baumkronen aus dem Wasser hervorragen. Hiermit hängt es vielleicht zusammen, daß es hier auffallend viele Klettertiere giebt (Faul- tiere, Affen, Eidechsen, Schlangen, Pumas, Jaguare u. s. w.). 4. Die vereinigten Staaten von Brasilien liegen größtenteils im Gebiete des Amazonenstroms und des brasilianischen Berglandes. Ehemals waren sie portugiesisch, weshalb hier noch vielfach die portugiesische Sprache herrscht. Sie sind fast so groß wie Europa, haben aber nicht halb so viel Bewohner wie das Königreich Preußen. In den fruchtbaren Pflanzungen baut man Zuckerrohr, Baumwolle und besonders viel Kaffee. Brasilien allein erzeugt so viel Kaffee wie alle andern Länder der Welt zusammengenommen. Die üppigen Wälder liefern neben den schönen Nutz- und Farbhölzern (Mahagoni, Rosenholz, Brasil- holz u. s. w.) viel Kautschuk. Dieser wird ans dem Safte des Kantschukbanms gewonnen und zu Reibgummi u. dgl. verarbeitet. In Brasilien ist der Neger dem Weißen vollständig gleich gestellt; man sieht hier Neger als Generale und Minister. Die Indianer sind nur znm Teil für die Kultur und das Christen- tum gewonnen, viele aber schweifen hordenweise träge im Innern der Wälder umher. Die wildesten und rohesten unter ihnen sind die Botoknden. Ihren Namen haben sie von dem Holzpflocke (— Botoke) erhalten, den sie sich in die durchbohrte Unterlippe einklemmen. Die Hauptstadt Brasiliens ist Rio de Janeiro [riu de schauern) (400 T.), wunderschön im herrlichsten Grün an einer Meeres- bnchtgelegen. Diebeiden nächstfolgenden größten Städte sind Bahia (baia) und Per- nambnco. Da von Pernambuco besonders viel rotes Färb- oder Brasilholz ausgeführt wird, so hat dieses davon den Namen „Pernambncholz" erhalten. 5. Guayana gehört teils den Franzosen (Verbannnngsort Cayenne), teils den Niederländern, teils den Engländern. Die heiße Schlammküste ist sehr frucht- bar und erzeugt Zuckerrohr, Baumwolle, Kakao, Kaffee, aber auch — das gelbe Fieber. In den dichten Wäldern des Innern Hansen neben blutdürstigen Indianern
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer