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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 168

1897 - Leipzig : Engelmann
168 Fünfter Kursus. er die Mittelgebirgslandschaften verlassen hat, von rechts noch die Lippe auf. Bald nachher beginnt die Stromteilung zunächst in zwei Hauptarme, Waal und Lek, die beide nach W. fließen. Von letzterem zweigt sich nach K die Jjssel ab, die in den Zupder-See mündet. Die Waal nimmt von links noch die mächtige Maas auf. Dann treten weitere Stromteilungen ein. Mit dem ausgedehnten Rhein- delta vereinigt sich noch dasjenige der aus dem nördlichen Frankreich kommenden Schelde. Moore nehmen einen großen Teil des Flachlandes ein. Das öst- lichste ist der Drömling. Weitere Moorgebiete finden sich in der Umgebung des Steinhuder Meers und des Dümmer-Sees. Die bei weitem größte Verbreitung haben die Moore zu beiden Seiten der Ems. Das mächtige Bourtanger Moor an seinem linken Ufer bildet seit alters her die Grenze zwischen Deutschland und den Nieder- landen. Endlich wird auch ein großer Teil von Ostfries land von Mooren eingenommen. Der Drömling ist ein Wiesenmoor, alle übrigen dagegen sind vorwiegend Hochmoore, d. h. Moore, welche wesentlich von Moosen, die das Wasser wie ein Schwamm aufsaugen, gebildet werden und sich nach der Mitte zu in die Höhe wölben, vielfach schwarze Wasserlachen einschließend. Heidegestrüpp und verkümmerte Kiefern treten in einzelnen Gruppen auf den Mooren auf. Wald dagegen fehlt in dem Moorgebiet fast ganz. Um die Moorgebiete einigermaßen nutzbar zu machen, setzt man die abge- wässerte Oberfläche in Brand (daher der Moor- oder Höhenrauch) und säet in die Asche Buchweizen. Solche abgebrannten Flächen liefern aber nur wenige Jahre Ernten und müssen dann jahrzehntelang brach liegen, so daß stets nur geringe Teile der Moore bebaut werden können. In neuerer Zeit hat man angefangen, die Moore durch Kanäle zu entwässern und dann den Torf bis auf den Grund abzustechen (Fehn ko lo ni een). Der bloßgelegte Untergrund ist dann brauchbarer Ackerboden, während der Torf als Brennmaterial verwandt wird. Städte des Binnenlandes: Braun schweig, 115000 Einw., an der Oker, am Rande der Vorhügel des Harzes, Hptst. des gleichnamigen Herzogtums, Handels- und Industriestadt, technische Hochschule; südlich davon Wolfenbüttel. Weit bedeutender als Fabrikstadt ist Hannover an der Leine, Hptst. des ehemaligen Königreichs, der jetzigen Provinz Hannover, in reizloser sandiger Umgebung, die aber durch künstliche Parkanlagen verschönert ist; technische Hochschule. Mit der Fabrikvorstadt Linden zählt sie 245000 Einw. Der Aufschwung der Industrie wurde durch die nahen Kohlenlager des Deister begünstigt. Hier wird die Leine schiffbar. An der Aller Celle, ehemals Residenz welfischer Fürsten, und Verden. An der Mündung der Haase in die Ems Meppen (sämtlich Prov. Hannover), Oldenburg an der Hunte, Hptst. des gleichnamigen Großherzogtums. Am Unter- rhein Wesel, Kleve, Emmerich (Rheinland). Die Uordsceküsttn unterscheiden sich von denen der Ostsee sehr wesentlich dadurch, daß die Dünenkette durch die Sturmfluten vielfach durchbrochen ist, und die dahinter liegenden Niederungen weithin vom Meere überflutet sind. Nur im Sw. bis zum Zuyder-See besteht ein zusammenhängender Dünenzug. Weiterhin bezeichnet die Kette der Friesischen Inseln die alte Küstenlinie. Auch die drei großen Buchten der Nordseeküste, der Zuyder-See, der Dollart und der Jade- Busen, sind erst während des Mittelalters durch Einbrüche des Meeres entstanden. Das Meer zwischen den Friesischen Inseln und der Küste ist im allgemeinen sehr flach. Doch haben die größeren
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