1897 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Langenbeck, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
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Fünfter Kursus.
ist von Dünenketten umsäumt, hinter denen sich mehrfach Strandseeen
gebildet haben, völlig hafenarm und wird von mehreren parallel
laufenden Sandbänken begleitet. Sie wird daher von den Schiffern
mit Recht gefürchtet (eiserne Küste). Die Nordspitze Jütlands,
Ska gen -Horn, setzt sich als Riff noch weit in das Meer hinaus fort.
Die Dänischen Inseln sind im allgemeinen ganz flach, doch
bringen Kreideklippen, die hier und da aus den jüngeren Schichten
hervorragen, einige Abwechselung in das landschaftliche Bild. Die
Küsten sind außerordentlich zerrissen. Der Boden der Inseln ist
durchweg sehr fruchtbar und gut bebaut. Die bedeutendsten Inseln
sind Seeland, Fünen, Lange land, Laaland, Falster
und weit im 0. Bornholm.
Von den Wasserstraßen ist der Sund für den Verkehr die wich-
tigste, da er die nächste Verbindung zwischen Nord- und Ostsee bildet.
Für die größeren Kriegsschiffe ist er jedoch zu flach, diese müssen daher
den Umweg durch den Großen Belt machen. Der sehr schmale
Kleine Belt kommt als Verkehrsstraße kaum in Betracht.
Die Dänen sind Skandinavier, den Norwegern nächst verwandt.
Beide Sprachen sind nur dialektisch verschieden.
Das Königreich Dänemark umfaßt (ohne die Nebenländer) 38000 qkm mit
2\ Mill. Ein w., 57 auf 1 qkm (evangel.). Ackerbau und Viehzucht stehen in hoher
Blüte; berühmt sind namentlich die dänischen Pferde und Rinder. Auch der Handels-
verkehr ist bedeutend, der durch die Lage des Landes, welches den Eingang in die
Nordsee beherrscht, sehr begünstigt wird. Die Hptst. Kopenhagen (dänisch
Kjöbenhavn, d. h. Kaufhafen), an der schmalen Straße gelegen, welche die kleine
Insel Amager von Seeland trennt, 370 000 Einw. (einschl. der Vorstädte), mehr
als ein Sechstel der gesamten Bevölkerung des Landes. Sie ist nicht nur die erste
Handels- und Industriestadt, sondern hier vereinigt sich auch das ganze geistige
Leben des Königreichs (Üniversität; großartige Sammlungen aller Art). Auch ist
sie Kriegshafen für die dänische Flotte und starke Festung. Durch Eisenbahnen
ist sie verbunden mit Helsingör, wo früher der Sundzoll erhoben wurde, und
mit der Westküste Seelands. In Jütland liegen fast alle größeren Ortschaften an
der Ostküste, meist im Hintergrund der Fjorde. Die wichtigsten sind die Festung
Fredericia, Aarhus und Aal borg am Liim-Fjord.
Zu Däuelnark gehören ferner die Fär-Ger (d. h. Schafinseln),
eine kleine Inselgruppe im Ist. der Britischen Inseln und Island.
Island, 105 000 qkm, nächst Großbritannien die größte Insel
Europas, liegt Grönland näher als dem europäischen Festland. Mit
seinen nördlichsten Vorgebirgen berührt Island den nördlichen Polarkreis.
Die Insel ist von elliptischer Gestalt. Die W.=, N.* und O.-Küste sind
vielfach fjordartig eingeschnitten, die 8.-Küste dagegen verläuft ziemlich
geradlinig. Die Insel ist ausschließlich aus vulkanischen Gesteinen
aufgebaut. Das Innere und die Nordseite bildet ein im Durchschnitt
1000 m hohes, mit Lavablöcken bedecktes und größtenteils vergletschertes
Plateau. Die Zone der thätigen Vulkane zieht sich von der südwest-
lichen Halbinsel quer durch die ganze Insel in einem Bogen nach No.
Der durch seine zahlreichen Ausbrüche bekannteste Vulkan ist der
Hekla, 1560 m, im 8., der höchste der Öräfa-Jökull, 1960 in,
an der 80.-Küste. Zahlreich sind in Island heiße Quellen, unter
ihnen der berühmte große Geysir, der in regelmäßigen Zwischen-
räumen heißes Wasser bis zu einer Höhe von 66 m ausstößt.