1897 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Langenbeck, Rudolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
§ ;59. Die Balkan-Landschaften und Rumelien.
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insel C Haler dice. Auf dem östlichsten Ausläufer derselben das
stürmische Vorgebirge Athos oder Monte Santo (so genannt
wegen der zahlreichen griechischen Klöster und Kirchen, die sich auf ihm
befinden).
Die Maritza (Hebrus), der bedeutendste Fluß der Halbinsel,
entspringt am Rilo-Dagh und durchlauft die beiden, durch Höhenzüge
voneinander getrennten Thraeischen Tieflandsbecken, die sich
durch große Fruchtbarkeit auszeichnen.
Ronstantinopel (L^autiurn), 900000 Einw., Hptst. des Türkischen Reichs
und zugleich Sitz des griechischen Patriarchen; in schöner Lage an der nach ihr
benannten Meerenge. Eine tief in die Stadt einschneidende Bucht, das „Goldene
Horn", bildet einen vortrefflichen, geräumigen und gegen Seeangriffe von beiden
Seiten gedeckten Hafen. In Konstantinopel schneidet sich die Landhandelsstraße
aus 80.-Europa nach Kleinasien mit der Seehandelsstraße vom Mittelländischen
zum Schwarzen Meer. Daher ist es zu allen Zeiten eine der bedeutendsten Handels-
städte Ost-Europas gewesen. Im Mittelalter war es Hptst. des Oströmischen, dann
Byzantinischen Kaiserreichs. Die Bevölkerung ist außerordentlich bunt gemischt.
Den Eingang zum Marmara-Meer beherrschen die Dardanellen, auf beiden
Ufern der gleichnamigen Meerenge errichtete Forts. Der östliche Teil der Provinz
Rumelien ist der einzige Teil der Halbinsel, in dem die Türken die Mehrheit der
Bevölkerung bilden. Adrianopel an der Maritza, vor der Eroberung Konstan-
tinopels eine Zeit lang Hptst. des Türkischen Reichs. Saloniki, 150000 Einw.,
nächst Konstantinopel der bedeutendste Seehasen der europäischen Türkei mit vor-
wiegend griechischer Bevölkerung. Von hier führt zunächst den Wardar aufwärts,
dann die Morawa abwärts eine Eisenbahn nach Belgrad.
Fürstentum Bulgarien mit Ost-Rumelien, 97000 qkm mit 3,3 Mill.
Einw., darunter 800000 Türken, türkischer Tributärstaat. Reben Ackerbau und
Viehzucht einige Industrie (Rosenöl-Fabrikation). Hptst. Sofia, in der Mitte des
südlich vom Balkan gelegenen Plateaus, an der wichtigsten Eisenbahnlinie der Halb-
insel, die nach Nw. über Risch nach Belgrad, nach 80. durch die Trajanspforte
in das Maritza-Becken und nach Konstantinopel führt (Orient-Expreßzüge Paris-
Konstantinopel). Im N. des Balkan: Tirnowa, die alte Hptst. Bulgariens;
Schumna, früher türkische Festung, welche die Übergänge über den östlichen Balkan
beherrschte, daher in der Kriegsgeschichte oft genannt. Rustschuk und Silistria
an der Donau, ebenfalls früher Festungen. Am Schwarzen Meer die Hafenstadt
Warna, mit Rustschuk durch eine Eisenbahn verbunden, an die sich jenseits der
Donau die Eisenbahn von Dschurdschewo nach Bukarest und Orsova anschließt.
In Ost-Rumelien Philippopel an der Maritza.
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