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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 252

1897 - Leipzig : Engelmann
252 Sechster Kursus. silbersäule von 760 mm Höhe gleich. Der Luftdruck nimmt, da er von dem Gewicht der Atmosphäre herrührt, mit der Erhebung über den Erdboden ab. Wäre die Atmosphäre überall gleich dicht, so würde der Luftdruck gleichmäßig mit der Höhe abnehmen. Einer Erhebung um eine bestimmte Anzahl von Metern würde stets die gleiche Ver- minderung des Luftdrucks entsprechen. Nun nimmt aber auch die Dichtigkeit der Luft mit der Höhe ab, und zwar nach dem Mariotteschen Gesetz im gleichen Verhältnis, wie der Luftdruck. Damit der Luftdruck um 1 mm sinkt, muß man daher in einer größeren Höhe über der Erdoberfläche höher steigen als in einer geringeren. Es nimmt der Luftdruck in einer geometrischen Reihe ab, wenn die Höhen in einer arithmetischen zunehmen. Die Wärme, welche die Atmosphäre von der Erdoberfläche empfängt, dehnt die Luft aus und erzeugt dadurch einen aufsteigenden Luftstrom, indem eine Luftschicht die andere empordrängt. Wäre nun die Erd- oberfläche gleichmäßig erwärmt, so würde auch in jeder Horizontalschicht der Atmosphäre gleichmäßige Temperatur herrschen, und das Gleich- gewicht der Atmosphäre würde durch die Erwärmung nicht gestört werden. Es würde zwar bei fortschreitender Erwärmung der Luftdruck in den höheren Schichten der Atmosphäre wachsen, an der Erdober- fläche selbst aber unverändert bleiben, da ja das Gewicht der ganzen Luftsäule weder vergrößert noch vermindert ist. Gestört wird das Gleichgewicht der Atmosphäre erst durch die ungleiche Wärmeverteilung an der Erdoberfläche. In den wärmeren Gebieten wird der auf- steigende Luftstrom sich lebhafter entwickeln, als in den kälteren, und es werden daher die Schichten gleichen Luftdrucks in jenen höher zu liegen kommen, als in diesen. Da aber das Gleichgewicht der Atmosphäre erfordert, daß alle Schichten gleichen Druckes mit der Erdoberfläche konzentrisch sind, so wird in den oberen Regionen Luft aus den wärmeren Gegenden nach den kältereil strömen. Dadurch wird in diesen der Luftdruck vermehrt, in den wärmeren vermindert. Um einen Ausgleich herzustellen, wird in den unteren Regionen die Luft von den kälteren nach beii wärmeren Gegenden strömen. Da die Ur- sachen, welche eine Verschiedenheit des Luftdrucks an den verschiedenen Orten der Erde Hervorrufen, immer fortbestehen, so tritt nie Gleich- gewicht ein, sondern es bleiben stets Unterschiede des Luftdrucks bestehen. Zur Darstellung der Verteilung des Luftdrucks an der Erdober- fläche bedient man sich der Isobaren, d. h. Linien, welche Orte gleichen Luftdrucks, nachdem derselbe auf den Meeresspiegel reduziert ist, verbinden. (Debes' Karte 10 und 11.) Winde sind Bewegungen der Luft, hervorgerufen durch das Streben, das gestörte Gleichgewicht deslust- drucks wieder herzustellen. In den unteren Regionen der Atmosphäre, die für den Menschen hauptsächlich in Betracht kommen, wehen die Winde im allgemeinen von den kälteren nach den wärineren Gebieten. Lokale Erscheinungen sind an den Küsten die See- und
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