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1. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 265

1897 - Leipzig : Engelmann
§ ;75- Die Zusammensetzung der festen Erdrinde. Das Erdinnere. 265 Ihrer Entstehung nach teilt man die Gesteine in Eruptiv- und Sedimentär-Gesteine ein. I. Die Eruptiv - Gesteine sind durch Erkaltung feuerflüssiger Massen entstanden, besitzen meist krystallinische Struktur und sind nie- mals geschichtet; wohl aber zeigen sie zuweilen eine säulenförmige, polyedrische oder sphäroidische Absonderung. 1. Plutonische Gesteine. Dieselben sind aus feuerflüssigen Massen entstanden, welche nicht bis an die Oberfläche empordrangen, sondern in der Tiefe und daher sehr langsam erstarrten. Sie zeigen vollkrpstallinische Ausbildung, treten in Gängen oder größeren Stöcken und ausgedehnten Massiven auf. Granit ist in seiner typischen Zusammensetzung ein grob-, seltener fein- krystallinisches Gemenge von monoklinem Feldspat (Orthoklas), Quarz und Glimmer. Letzterer ist entweder dunkler Magnesia- oder Heller Kali-Glimmer, auch kann er teilweise oder ganz durch Hornblende, Turmalin oder Talk ersetzt werden. Ferner tritt neben dem monoklinen häufig noch trikliner Feldspat auf. Dadurch ent- stehen zahlreiche Varietäten. Der Granit ist das verbreitetste Eruptivgestein und bildet häufig die höchsten und zentralsten Teile der Gebirge (Montblanc, St. Gotthard, Hohe Tatra, Brocken), der Syenit unterscheidet sich von ihm durch Fehlen des Quarzes. Diorit, Diabas, Gabbro sind zusammengesetzt aus triklinem Feldspat (meist Oligoklas oder Labrador) mit Hornblende oder Magnesia- glimmer (Diorit), Augit (Diabas) oder Diallag (Gabbro). Der Diorit enthält häufig auch Quarz, der Diabas zuweilen Olivin. 2. Vulkanische Gesteine. Dieselben sind auf Spalten aus der Erdtiefe bis an die Oberfläche aufgestiegen und daher rascher er- starrt. Sie zeigen selten deutlich krystallinische, sondern je nach der Schnelligkeit der Erkaltung glasige, dichte oder porphyrische Struktur. Die letztere besteht darin, daß in einer dichten Grundmasse einige größere Krystalle ausgeschieden sind. a. Ältere vulkanische Gesteine: Porphyre, Porphyrite und Melaphyr nebst ihren glasigen Modifikationen. Die Porphyre entsprechen nach ihrer minera- logischen Zusammensetzung dem Granit und Syenit, die Porphyrite dem Diorit, Diabas und Gabbro, der Melaphyr dem Olivin-Gabbro. b. Jüngere vulkanische Gesteine: Trachyt, besteht aus monoklinem Feldspat (Sanidin) mit Magnesiaglimmer, Hornblende oder Augit und zeigt meist por- phyrische Struktur. Quarzhaltiger Trachyt wird jetzt Liparit genannt. Phono- lit besteht aus Sanidin, Äugit, Nephelin oder Leucit (Struktur dicht), Andesit aus triklinem Feldspat mit Magnesiaglimmer, Augit oder Hornblende, z. T. auch Quarz (Struktur dicht oder halbglasig). Unter dem Namen Basalt faßt man Ge- steine zusammen, die aus Augit, Olivin und Magneteisen mit entweder triklinem Feldspat, Nephelin oder Leucit zusammengesetzt sind. Sie sind dicht oder por- phyrisch (unter den Ausscheidungen oft auch große Hornblende-Krystalle). Die glasigen Modifikationen der jüngeren Eruptivgesteine werden als Ob- sidian und Pechstein, die glasig-schwammigen als Bimstein bezeichnet. Ii. Die Sedimenlärgesteine sind Absätze aus dem Wasser, zeigen stets eine mehr oder weniger deutliche Schichtung oder wenigstens plattenförmige Absonderung und sind häufig reich an Pflanzen- und Tierresten. 1. Krystallinische Schiefer. Dieselben zeigen eine krystal- linisch-körnige, aber zugleich schieferige Struktur. Gneiß zeigt dieselbe Zusammensetzung wie Granit, Glimmerschiefer unterscheidet sich von ihm durch Fehlen des Feldspats; durch Zurücktreten des
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