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1880 -
Braunschweig
: Vieweg
- Autor: Klein, Hermann Josef
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
Das Wasser. 13
Das größte Gefälle und damit die rascheste Strömung findet sich meist im
Oberlaufe der Flüsse, das geringste in der Nähe der Mündung.
Benachbarte Flußsysteme sind oft durch Bergketten von einander getrennt,
häufig aber auch durch geringere Bodenanschwellnngen. Diese trennenden Er-
hebungen werden Wasserscheiden genannt.
Wenn das Gefälle eines Flußbettes ans kurzen Entfernungen sehr stark und
unregelmäßig ist, so entstehen Stromschnellen, bei mehr senkrechtem, plötzlichem
Absturze des Flußbettes dagegen Wasserfälle (Katarakte).
Durch den Druck und die Geschwindigkeit des Wassers werden die von ihm berührten
festen Theile der Erdoberfläche aus ihrer Berbindung gebracht und mehr oder weniger
weggeschwemmt. Besonders im Oberlaufe führen die Flüsse Geschiebe und Gerölle
(Felsblöcke, Rollsteine) mit sich fort, ebenso Schlamm, der im Unterlaufe oder rings um
die Mündung wieder abgelagert wird.
Die Menge der Suspensionen im Flußwasser ist bei den einzelnen Strömen
sehr verschieden. Beim Mississippi beträgt die Schlammmasse i/zggg der Wassermenge,
bei dem Tiber Vzgo. beim Ganges y98. Die durch Druck und Stoß bewirkte Weg-
führung fester Theile des Flußbettes hat ein Einschneiden (Erosion) des
Stromes in den Boden zur Folge. Bisweilen bilden sich hierdurch auch Terrassen
Fig. 8.
längs des Flußlaufcs, welche das ehemalige Ufer bezeichnen. Die Erosion des strömenden
Wassers bewirkt bei Wasserfällen ein Zurückschreiten derselben, indem der unterliegende
Fels nach und nach weggespült und damit die Wand, über welche das Wasser herab-
stürzt, gegen die Quelle des Flusses hin zurückverlcgt wird.
Am deutlichsten zeigt sich diese Wirkung beim Ningarafallc (Fig. 8) in Nordamerika.
Derselbe hat sich offenbar im Laufe vieler Jahrtausende auf einer Strecke von fast
t Meilen Länge durch die weiche Felsmasse gewissermaßen hindurchgejügt und schreitet
uoch jährlich in merklichem Maße rückwärts.
Die Mündung eines Flusses in das Meer ist entweder einfach oder
mehrfach, letzteres, wenn er sich kurz vor dem Ausflusse in Arme theilt. Der
Landabschnitt, welcher zwischen den beiden äußersten Flußarmen und dem Meere
enthalten ist und häufig eine fast dreieckige Gestalt besitzt, heißt Delta.