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1. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 15

1880 - Braunschweig : Vieweg
Das Land. 15 kommen an anderen Stellen wieder zu Tage. Solche verschwindende Flüsse finden sich fast ausschließlich in höhlenreichen Gegenden. „Nächst den Gliederungen der Küsten haben die Flüsse das Meiste zum Ausschließen der Continente beigetragen und alles, was die Ortsbewegung auf den Planetenräumen begünstigt, hat auch die Herrschaft unseres Geschlechtes über die Natur gefördert. Erst dann befördern aber die Ströme lebhafter die Fortschritte in der Gesittung, wenn die anwohnenden Böller bereits eine höhere Culturreife sich angeeignet haben.“• c) Seen (Landseen), vom Lande umschlossene Wasserbecken, stehen mit dem Meere nicht oder nur durch einen Flußarm in Verbindung und verdanken ihr Wasser meist Quellen und Flüssen, sehr selten nur den directen atmosphäri- schen Niederschlagen. Man unterscheidet Hoch- und Tieflands een, je nachdem sie auf dem Festlande in bedeutender oder nur sehr geringer Höhe über dem Meeresspiegel auf- treten. Die Hochlandscen (Bergseen) sind meist nicht umfangreich, oft sehr- tief, nicht selten aber auch flach, einförmig, mit sumpfigen Ufern (Muldenscen). Die Tieflandseen liegen bisweilen niedriger als der allgemeine Meeres- spiegel und sind dann fast immer die Ueberreste früherer, ausgedehnter Seebecken, die durch Verdunstung mehr Wasser verloren haben als ihnen durch Zuflüße ersetzt wurde. Seen dieser Art sind meist sehr salzig, weil nur das reine Wasser verdunstet und alle fremden Stoffe, unter ihnen die Salze, zurückbleiben. Jeder Landsee ohne Abfluß muß deshalb zuletzt ein Salzsee werden. Der größte Tieflandsee ist das Kaspische Meer (8400 O.-Meilen Oberfläche), 26 m unter dem Spiegel des Oceans liegend, ohne Abfluß, große Flüsse aufneh- mend, aber wegen überwiegender Verdunstung wahrscheinlich langsam an Umfang verlierend. Am tiefsten (400 m) unter dem Spiegel des Oceans liegt das 23 Q.-Meilen große Todte Meer in Palästina. Sein Wasser ist außerordentlich bitter und salzig, weshalb auch keine lebenden Thiere darin angetroffen werden. Den größten Gehalt an Kochsalz (19 Proc.) besitzt der Urmiah-See in Armenien. Das Kaspische Meer hat nur % Proc. Kochsalz. Lagunen sind flache Binnenseen, die vom Meere nur durch schmale meist sandige Uferwälle getrennt sind. Letztere erscheinen bisweilen an mehreren Stellen durchbrochen und geben dadurch Veranlassung zur Entstehung langgestreckter Inseln. Lagunenartige Bildungen sind die Haffe der Ostsee (Fig. 10 a.f.s.), deren schmale, lange Uferwalle Nehrungen genannt werden. K ü st e n s ü m p f e bezeichnet man bisweilen als Mare m m e n (nach einem sumpfigen Striche in Italien); Tundren sind weite moorige Strecken im nörd- lichen Rußland und in Sibirien. Der Ursprung der Landseen ist ein sehr verschiedener; manche sind abgeschnittene Meerestheile, andere entstanden durch Faltungen der Erdrinde; in den klaffenden Schluchten gesprengter Schichten bildeten sich „Clusenseen"; auch die Abdämmung („Verriegelung") von Thälern gab Anlaß zur Secbildung, nicht minder Einstürze und Auslaugungen. Durch Zuführung von Steinschutt seitens einmündender Flüsse werden die Seen ausgefüllt, einige völlig unmerklich, andere rascher. Manche, beson- ders flachere Seen, in welche Bäche münden, deren Wasser Kieselsäure und kohlen-
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