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1. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 33

1880 - Braunschweig : Vieweg
Das Südliche (antarktische) Eismeer.' ' 33 3. Grönland, die größte Insel der Erde, im Innern vollständig von Eis bedeckt, mit felsigen, durch Fjorde mannigfach zerrissenen Küsten, denen kleine Insel- trümmer vorgelagert sind. Der südlichste Punkt Grönlands (Cap Farewcll) liegt in 600 n. Br., der nördlichste jenseits 83° n. Br. Grönland ist das eigentliche Land der Gletscher, die Heimath der größten Eis- berge, die hier entstehen, indem die Eisplatte des Landes sich an gewissen Punkten weit ins Meer hinausschiebt und ihre äußersten Theile dort zerbröckeln. Die Eisschale, welche das über 20 000 Q.-Meilen große Innere des Landes bedeckt, muß eine ungeheure Mächtigkeit besitzen; nur wenige Bergspitzen ragen aus ihr empor. Versuche, das Binnen- land von W nach 0 zu durchkreuzen, haben sich bis jetzt als durchaus unausführbar erwiesen. Gesehen wurde Grönland wahrscheinlich zuerst (im 9. Jahrhundert) von Grünn- bjorn, dann (im 10. Jahrhundert) auf Erich Rauda's Anregung colonisirt. Ob es, wie behauptet wird, in historischer Zeit eine bedeutende Verschlechterung des Klimas erlitten, läßt sich mit Gewißheit nicht entscheiden. Die höheren Breiten des Nördlichen Eismeeres sind die Ausgangspunkte kalter Meeresströmungen, welche Eisberge und meilcngroße Eisfelder südwärts, stellen- weise weit über die Grenzen des Eismeeres, hinaustragen. Die Hauptwegc dieser Eisströme sind längs der Ost- und Westküste Grönlands und die kalte Labrador- strömung bringt Eisberge selbst über 500 n. B. nach Süden. Minder beträchtlich, aber dem Vordringen nach Norden ebenfalls in hohem Grade hinderlich, ist die Eisströmung nördlich zwischen Spitzbergen und Nowaja Semlja. §. 9. Pas Südliche (antarktische) Eismeer. Das südliche Eismeer hat, die ganze südliche kalte Zone umfassend, nur Wassergrenzen: den Großen, Atlantischen und Indischen Ocean. Größere Land- massen scheinen daselbst vollständig zu fehlen; jedenfalls giebt es keinen südli- chen Co nt ine nt, an dessen Vorhandensein man früher glaubte. Die nach und nach entdeckten Inseln liegen (wie Wilke's-, Enderby's-, Graham-Land) fast sämmtlich unter dem südlichen Polarkreise, nur die bergige, eisreiche Küste von Victoria-Land verläuft mehr in der Richtung des Meridians (von 71° bis 78° s. B.). James Roß, der (1641) Victorialand ausiand, entdecktedort gleichzeitig zwei thätige Vulkane (Erebus 4000 m, Terror 3500 m hoch) sowie eine 100 Meilen lange 50 bis 100 nr hohe, senkrechte Eismauer, die wahrscheinlich auf niedrigem, vulkanischem Boden ruht. Die höchste südliche Breite, welche bisher (von I. Roß im Februar 1842) erreicht wurde, ist 78» 10'. Die kalten (Eis-)Strömungen des südlichen Polarmceres sind im Einzelnen noch wenig bekannt; sie müssen jedoch sehr bedeutend sein, da die durchschnittliche Treibeisgrenze im Atlantischen Ocean 50° s. B. bedeutend überschreitet und sowohl dort wie im Indischen und Großen Oceane Eisberge bis diesseits 45° s. B. an- getroffen werden. Klein, Erdkunde. 3
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