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1. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 80

1880 - Braunschweig : Vieweg
80 Europa. ihrer Nebenflüsse schmückt. Anfangs dehnen sich l. wohl angebaute Getreide- felder aus, abwechselnd mit waldigen Strichen, aber im Unterlaufe treten auch diese zurück und der Charakter der Heide waltet vor. Rechts liegen im ganzen Mittel- und Unterlaufe magere, sandige Strecken, denen nur ausdauernder Fleiß kärglichen Ertrag abgewinnt, oder sumpfige Bezirke. Durch Breite und Wasser- fülle macht die Elbe, mit Ausnahme ihrer Mündung, keinen imposanten Eindruck, auch ist ihr Bett häufigen Versandungen ausgesetzt und der Wasserweg bedarf sorg- fältiger Beaufsichtigung. Mehrere Meilen vor der Mündung theilt sie sich in vier Hauptarme, die sich aber bald wieder vereinigen und nun, unter dem Eiustusse der fluthenden See, einen imposanten Strom von anfangs l/2, später, an der eigentlichen Mündung, 2 Meilen Breite und ansehnlicher Tiefe, darstellen. Die Zahl der Nebenflüsse, welche die Elbe in ihrem Laufe durch die nord- deutsche Niederung aufnimmt, ist nicht unbeträchtlich. Von 8 nach N fortschreitend sind zu nennen Mulde, Saale und Havel. Die Mulde, aus der Zwickauer und der Freiberger Mulde entstehend, führt die Ge- wässer der Nordabdachung des Erzgebirges l. der Elbe zu. Die Saale, Thüringens romantischer Fluß, entspringt am Fichtelgebirge, zwängt sich in zahllosen kleinen Windungen durch das thüringer Bergland, tritt dann im Mittelläufe in ein breiteres, reizendes Thal und nimmt fl.) die Ilm auf „deren Wellen manches unsterbliche Lied hörten." Der weitere Lauf geht zunächst zwischen von Ruinen gekrönten Höhen, und hier mündet (I.) die wasserreiche Unstrut; nach und nach aber wird die Gegend flacher, die Saale nimmt (r.) die Elster und (I.) die Bode auf und er- reicht mit raschem Laufe die Elbe. Die Havel kommt aus einem kleinen See auf dem mecklenburger Landrücken, wendet sich südwärts und durchfließt noch mehrere andere kleine Landscen. Nach kurzem Laufe durch die brandenburgische Fläche, nachdem sie fl.) die Spree aufgenommen und westliche Richtung eingeschlagen, breitet sie sich wiederholt secartig aus, wendet um und läuft in der Richtung nach Nw der Elbe zu, die sie mit breiter Mündung in träger Strömung erreicht. Die Spree entspringt in den Bergen der Oberlausitz, zieht trägen Laufes nord- wärts durch eintöniges Terrain und theilt sich dann in der Niederung des Spreewaldcs in unzählige kleine Arme, die nach allen Richtungen die Wald- und Sumpfrcgion durch- ziehen (die Anwohner zu fortwährender Kahnbenutzung zwingend). Wieder in ein Bett gesammelt, bildet der Fluß einen kleinen See, nähert sich der Oder bis auf wenige Meilen, schlägt aber dann eine nordwestliche Richtung ein und fließt zwischen flachen reizlosen Ufern, an denen sich aber die Weltstadt Berlin erhebt, in die Havel. 6. Die Oder (120 Meilen lang) kommt ans einem sumpfigen Waldthale des mährischen Gesenkes, fließt anfangs als schwacher Wasfcrfaden in tiefer Rinne, wird aber bald durch ansehnliche Zuflüsse verstärkt und wendet sich, ans denl Hügellande her- austretend, nach N. Durch die niedrigen Hügelzügc und Landrücken, welche hier den Uebcrgang in die norddeutsche Tiefebene bezeichnen, stufenweise gegen W gedrückt, fließt der Strom in ansehnlicher Breite, aber mit sehr veränderlichem Wasserstande, in nordwestlicher Richtung, meist zwischen flachen, oft sumpfigen Ufern, die örtlich durch Dämme erhöht und vor Ueberschwemmungen geschützt sind. Im Oderbruch, einer überaus fruchtbaren, künstlich entsumpften Niederung, verlief sich früher ein großer Theil des Stromwassers bis die (durch Friedrich den Großen befohlene) Anlegung eines Kanals besseren Abfluß und der Oder auf dieser Strecke ein neues Bett verschaffte. Nach Durchbrechung des baltischen Landrückens theilt sich
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