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1. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 253

1880 - Braunschweig : Vieweg
Das asiatische Rußland. 253 Silber; die Flüsse wimmeln von Fischen und die Wälder sind unerschöpflich an Pelzthieren. Sibirien ist hauptsächlich von Russen bewohnt, die zum Theil Nachkommen von chc- inaligen Verbannten sind. Sie leben in den anbaufähigen Mittelstrichen längs der Fluß- läufe sowie in den Städten, und trei- den meist Ackerbau und Gewerbe. Im fernen di 0-Theile des Landes, der nur im Juli und August vom Win- ter verschont ist, nomadisiren die Tschultschen mit ihren Renthier- herden; zu beiden Seiten der Lena die Jakuten, welche durch Jagd auf Pelz- thiere und Fischfang ihr kümmerliches Dasein fristen. Die Ostjaken be- wohnen das wald- und wildreiche Gebiet des Ob, dessen Fluthen rei- chen Ertrag an Fischen liefern; doch ist dieser Volksstamm durch die Aus- breitung der Russen sehr herunter- gekommen. Den ödesten, nördlichen Theil Sibiriens bis zur Taimyr- Halbinsel, durchstreifen die rohen Samojeden. Die unermeßlichen Flächen zwischen dem mittleren Jrtysch und dem Aralsee (das russische T u r k e st a n) bilden den Tummelplatz der Kirgisen (von den Russen Kir- gis-Kaissaken genannt). Sie zer- fallen in drei Horden und ihr Reich- thum besteht in Pferden, Rindern, Schafen und Kameelen. In administrativer Hinsicht zerfällt das Land in West- und Ost-Sibirien. Die Hauptstadt des ersteren ist Tobolsk, des letzteren das vor dem Brande von 1879 reiche und schöne Irkutsk an der Angara, nahe dem Baikalsee. Südlich von diesem, unmittelbar an der Grenze, liegt Kiachta, noch immer ein Hauptplatz des Handels mit China. In dem an Naturprodukten überreichen Amurgebietc haben die Russen An- siedelungen (von Kosaken und Bauern) errichtet, die gut gedeihen. Die längs der 0-Küste von vulkanischen Gebirgen durchzogene Halbinsel Kamtschatka ist an der >V-Seite hügclreich und erfreut sich eines im Vergleich zu Sibirien milden Klimas. Doch gedeiht dort kein Getreide mehr. Der Haupt- ort, Petropawlowsk an der 0-Küste, besteht aus einer Anzahl hölzerner Häuser an einem ausgezeichneten Seehafen. Das Russische Central-Asien, welches sich südlich bis zum Thianschan erstreckt, umfaßt «eben Steppen und Wüsten außerordentlich fruchtbare Regionen, in denen Reis und Weizen sowie zahlreiche Obstsorten üppig gedeihen. Der Bo- den ist reich an Steinkohlen und Metallen. Hauptorte sind die bedeutende Handelsstadt Taschkent und das aus Lehmhütten bestehende Samarkand, einst als Residenz Timur's weltberühmt. Fig. 100. Kirgise aus der Umgegend von Taschkend.
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