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1. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 264

1880 - Braunschweig : Vieweg
264 Die Inseln Afrikas. getauscht wurden. Seit Unterdrückung dieses organisirten Menschenraubes gewinnt die Ausfuhr ntitzlicher Landesprodutte eine immer größere Bedeutung. Das Seengebiet im östlichen Centralafrika, das erst in den letzten drei Jahrzehnten (durch Burton, Speke, Grant, Livingstone, Baker, Camerou und Stanley) den Europäern einigermaßen bekannt wurde, ist an Naturprodukten reich und wird von zahlreichen Völkerschaften bewohnt, die mit einander in stetem Kampfe leben. Arabische Händler sind schon längst bis jenseits des Tanganjika- Sees vorgedrungen und betreiben dort den Aufkauf von Sklaven. Die westlichen Regionen des äquatorcalen Südafrika, welche zum Wassersystem des oberen Congo (Lualaba) gehören, rivalisiren (nach den Berichten von Cameron und Stanley) an Reichthum ihrer Naturprodukte mit den gesegnetsten Ländern der Erde. Gold, Eisen, Kupfer, Steinkohlen finden sich zahlreich, edle Nutzhölzer, Gewürze aller Art, Baumwolle, Reis, Weizen gedeihen wild oder bei geringster Pflege. Die Bevölkerung dieses Theiles von Afrika ist kräftig und tapfer, huldigt aber theilweise der Menschenfresserei und steht unter dem Joche blutgieriger Tyrannen. §. 80. Die Inseln Afrikas. Im Atlantischen Oceane hat Afrika nur kleinere und vorwiegend vulkanische Inselgruppen auszuweisen. Von diesen werden außerdem die Azoren und Madeira von den Portugiesen als Provinzen ihres Königreichs zu Europa gerechnet, in gleicher Weise die C an arischen Inseln zu Spanien. Die Cap Verdeschen Inseln, eine Besitzung der Portugiesen, sind kahl und ungesund, aber fruchtbar. Die Bewohner, zum Theil civilifirte Neger, treiben einige In- dustrie und Handel. Unter den vulkanischen Inseln im Meerbusen von Guinea ist die spanische Fernando Po Stationspunkt englischer Kriegsschiffe zur Ver- hinderung des Sklavenhandels. Die portugiesischen Inseln do Principe und St. Thomä sind überaus fruchtbar, letztere liefert Tabak, Kaffee, Eacao, Zucker und Gewürze. Das dem Europäer zuträglichste Klima besitzt dagegen die kleine (spanische) Insel Annobon, welche am weitesten von der Küste entfernt liegt. St. Helena, mitten im Oceane, ein von den Engländern zu einer gewaltigen Festung umgestalteter Basaltfelsen, war einst Verbannungsort des Kaisers Napoleon I. und ist wichtig als Stationspunkt der Ostindienfahrer. Im Indischen Oceane liegt die große Insel Madagaskar. Weder ihre Pflanzen- und Thierwelt noch ihre Ureinwohner (die malayischen Malagassen) weisen in ihren Charakteren auf Verwandtschaft mit Afrika hin. Vielleicht ist Madagaskar der Hebertest eines ehemaligen größeren Festlandes, zu dem die A mir anten, Seychellen und Mascarenen gehörten. Die gebirgige Insel ist im Sw wenig fruchtbar, aber gesund, an der fruchtbaren feuchten O-Kuste da- gegen in Folge der herrschenden Fieber für die Europäer tödtlich. Von den Urbewohnern hat der kräftige Stamm der Hova die Herrschaft über die ganze
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