1880 -
Braunschweig
: Vieweg
- Autor: Klein, Hermann Josef
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10, ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Realschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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Die Inseln Afrikas.
getauscht wurden. Seit Unterdrückung dieses organisirten Menschenraubes gewinnt
die Ausfuhr ntitzlicher Landesprodutte eine immer größere Bedeutung.
Das Seengebiet im östlichen Centralafrika, das erst in den letzten
drei Jahrzehnten (durch Burton, Speke, Grant, Livingstone, Baker, Camerou
und Stanley) den Europäern einigermaßen bekannt wurde, ist an Naturprodukten
reich und wird von zahlreichen Völkerschaften bewohnt, die mit einander in stetem
Kampfe leben. Arabische Händler sind schon längst bis jenseits des Tanganjika-
Sees vorgedrungen und betreiben dort den Aufkauf von Sklaven. Die westlichen
Regionen des äquatorcalen Südafrika, welche zum Wassersystem des oberen
Congo (Lualaba) gehören, rivalisiren (nach den Berichten von Cameron und
Stanley) an Reichthum ihrer Naturprodukte mit den gesegnetsten Ländern der
Erde. Gold, Eisen, Kupfer, Steinkohlen finden sich zahlreich, edle Nutzhölzer,
Gewürze aller Art, Baumwolle, Reis, Weizen gedeihen wild oder bei geringster
Pflege. Die Bevölkerung dieses Theiles von Afrika ist kräftig und tapfer, huldigt
aber theilweise der Menschenfresserei und steht unter dem Joche blutgieriger
Tyrannen.
§. 80.
Die Inseln Afrikas.
Im Atlantischen Oceane hat Afrika nur kleinere und vorwiegend
vulkanische Inselgruppen auszuweisen. Von diesen werden außerdem die Azoren
und Madeira von den Portugiesen als Provinzen ihres Königreichs zu Europa
gerechnet, in gleicher Weise die C an arischen Inseln zu Spanien. Die Cap
Verdeschen Inseln, eine Besitzung der Portugiesen, sind kahl und ungesund,
aber fruchtbar. Die Bewohner, zum Theil civilifirte Neger, treiben einige In-
dustrie und Handel. Unter den vulkanischen Inseln im Meerbusen von Guinea
ist die spanische Fernando Po Stationspunkt englischer Kriegsschiffe zur Ver-
hinderung des Sklavenhandels. Die portugiesischen Inseln do Principe und
St. Thomä sind überaus fruchtbar, letztere liefert Tabak, Kaffee, Eacao, Zucker
und Gewürze. Das dem Europäer zuträglichste Klima besitzt dagegen die kleine
(spanische) Insel Annobon, welche am weitesten von der Küste entfernt liegt.
St. Helena, mitten im Oceane, ein von den Engländern zu einer gewaltigen
Festung umgestalteter Basaltfelsen, war einst Verbannungsort des Kaisers Napoleon I.
und ist wichtig als Stationspunkt der Ostindienfahrer.
Im Indischen Oceane liegt die große Insel Madagaskar. Weder ihre
Pflanzen- und Thierwelt noch ihre Ureinwohner (die malayischen Malagassen)
weisen in ihren Charakteren auf Verwandtschaft mit Afrika hin. Vielleicht ist
Madagaskar der Hebertest eines ehemaligen größeren Festlandes, zu dem die
A mir anten, Seychellen und Mascarenen gehörten. Die gebirgige Insel
ist im Sw wenig fruchtbar, aber gesund, an der fruchtbaren feuchten O-Kuste da-
gegen in Folge der herrschenden Fieber für die Europäer tödtlich. Von den
Urbewohnern hat der kräftige Stamm der Hova die Herrschaft über die ganze