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1. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 302

1880 - Braunschweig : Vieweg
302 Die tägliche Umdrehung der Erde. Zahl. Diejenige Zahl, welche angibt, wie viele Tage am 1. Januar eines Jahres seit dein letzten Neumonde verflossen sind, wird Epakte genannt. Den Mittelpunkt der kalendarischen Festrechnung bildet die (chklische) Bestimmung des Ostersonntags. Nach diesem richten sich alle Übrigen beweglichen Feste. Die (seit dem Concilium zu Nicäa, 325 n. Chr.) geltende Bestimmung ist: daß Ostern an dem Sonntage gefeiert werden soll, der zunächst dem ersten Vollmonde nach der stets auf den 21. März fallenden Frühlingsnachtgleiche folgt. Fällt dagegen dieser Voll- mond selbst auf einen Sonntag, so soll Ostern auf den nächst folgenden Sonntag ver- legt werden. Hiernach kann Ostern niemals früher als auf den 22. März und nie später als auf den 25. April fallen. Auf diese Vorschriften gründet sich folgende (von G a u ß) gegebene Datumbcrechnung des Ostersonntags für jedes Jahr des gegen- wärtigen Jahrhunderts: 1. Man dividire die Jahreszahl der Reihe nach durch 19, 4 und 7 und nenne die übrig bleibenden Reste in derselben Reihenfolge «, b, c. 2. Man dividire 19 a -j- 23 durch 30 und nenne den Rest d. 3. Man dividire 2b-s-4e-s-6ck-s-4 durch 7 und nenne den Rest e. Dann fällt Ostern stets auf den (22. -s- d -{- e)ten März, oder, wenn d -j- e > 9 ist, auf den (d + e — 9)tcn April. Von dieser Regel finden iin Gregorianischen Kalender zwei Ausnahmen statt. Gibt die Rechnung den 26. April, so hat man statt dessen den 19. zu nehmen; gibt sie ferner den 25. April und ist gleichzeitig d — 18 und a > 10, fo ist der 18. April zu nehmen. §. 103. Die tägliche Umdrehung der Erde. Der tägliche Umschwung des Himmelgewölbes mit allen Gestirnen von 0 nach W um die Erde ist nur eine Täuschung. In Wirklichkeit dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal von W nach 0 um ihre Axe, deren Verlängerung die Himmelspole bezeichnet. Weil diese Axendrehung vollkommen gleichförmig stattfindet und der unmittelbaren Wahrnehmung jeder Anhaltspunkt fehlt, sich davon zu überzeugen, glaubte man Jahrhunderte lang irrthümlich, daß die Erde ruhe und der Himmel sich bewege. Einen directen Beweis für die Notation der Erde lieferten Versuche mit freifallcndcn Kugeln, welche Benzenberg (1802) im Michaelisthurme zu Hamburg und später in den Kohlenbergwerken bei Schlebusch anstellte. Wenn sich näm- lich die Erde um ihre Axe dreht, so beschreibt ein Gegenstand täglich einen um so größeren Kreis, je höher er sich auf der Erdoberfläche befindet. Die Spitze eines Kirchthurmes durchläuft täglich eine größere Bahn als der Fuß des Thurmes, weil dieser dem Mittelpunkte der Erde näher ist. Die Spitze muß sich demnach schneller in der Richtung von W nach 0 bewegen als die tieferen Theile des Thurmes. Läßt man aus bedeutender Höhe eine Kugel niederfallen, so besitzt dieselbe im Momente des Herabfallcns die größere Geschwindigkeit gegen 0, welche ihrer Höhe entspricht, und sie muß daher etwas gegen 0 ausweichen. Diese östliche
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