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1901 -
Glogau
: Flemming
- Autor: Pahde, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
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Alle diese Gebiete aber sind umklammert von dem ausgedehnten
und gut gesicherten westasrikanischen Kolonialbesitz Frankreichs
(s. S. 76). Zwischen dem britischen Niger-Lande und dem deutschen
Togo^ erreicht dieser in etwas mehr als 100 km Breite den Guinea-
Busen; das Hinterland der Küste umfaßt das Negerreich Dahome
fdähomes, dessen Oberhaupt ehedem eine blutige Gewaltherrschaft aus-
übte, während jetzt (seit 1894) unter französischer Aussicht geregelte
Verhältnisse eingeführt find. Für das breite Gebiet östlich von
Liberia'' ist die Ausfuhr von Mahagoni-Holz ^ noch wichtiger als die
von Palmöl. Besondere Erfolge haben die Franzosen im W auf-
zuweisen; seit der Mitte des 19. Jahrhunderts haben sie ihre Be-
sitzungen in Sen eg am bien zielbewußt nach dem oberen Niger hin
ausgedehnt^ und 1888 zum ersten Acate mit einem Kanonenboote
den Hafen von Timbuktu erreicht (s. S. 76). Jetzt werden Niger
und Senegal von Dampfern befahren; im Küstengebiet giebt's auch
Eisenbahnen. Erdnuß, Tabak, Gummi, Kautschuk und Vieh sind
die wertvollsten Erzeugnisse Senegambiens, dessen Klima gefürchtet
ist. Auf einer Insel im unteren Senegal liegt der Hauptort Saint
Louis ißäng lui;.
4. Nieder-Guinea und das Kongo-Becken. Ähnlich wie das
Stromgebiet des Kongo zu beiden Seiten seines Unterlaufs durch
andere Flußgebiete weit von der Ll-Küste zurückgedrängt ist, so hat
dort auch der Kongo-Staat nur einen schmalen Eingang zwischen
französischem und portugiesischem Kolonialbesitz. Erinnert dieser
an das Zeitalter der Entdeckungen (s. Ai, S. 33),5 so giebt jener
— unter der Bezeichnung Congo frangais — Zeugnis von dem
rastlosen Vorgehen der Franzosen in neuester Zeit. Im 8 und im
0 der deutschen Kolonie Kamerun (s. F. I.) dehnt sich das fran-
zösische Gebiet bis an das rechte Ufer des Kongo und des
Ubangi aus und hängt rechts vom Schart mit dem übrigen
afrikanischen Besitze Frankreichs zusammen (s. S. 76, 80). An der
F-Seite des Äquators stellt der Gabun [gabün] — ein afrika-
nischer La Plata (s. S. 48, 51), aber mit kurzen Zuflüssen —
den besten Hafen Ll-Afrikas dar; obwohl das Klima feuchtheiß ist
(durchschnittlich 28° C.!), haben die Hamburger schon 1849 dort 1 2 * 4 5
1 Näheres unter F. I.
2 Dort wohnen die Kru-Neger, die nicht nur als Arbeiter, sondern auch als
Matrosen zu gebrauchen sind.
8 Vgl. S. 36, Anmerk. 6.
4 Besonderen Aufschwung verdankte die Kolonie dem (aus dem Kriege 1870/71
bekannten) General Faidherbe, der 1854 Gouverneur von Seuegambieu wurde.
Die Kämpfe am obersten Niger endeten erst 1898. ^
5 Danach führt der König von Portugal noch immer den übertriebenen Titel:
„. . . . Herr von Guinea und den Eroberungen, der Schiffahrt und dem Handel
von Äthiopien, Arabien, Persien und Indien".