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1901 -
Glogau
: Flemming
- Autor: Pahde, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
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durch 6 Breitengrade die vorwiegend aus Korallenkalk gebildete
(s. S. 62) niedrige O-Küstet Folgt die 8-Grenze bis zur Mitte
des Nyassa-Sees hauptsächlich dem genannten Flußlause, so zieht
im No (gegen britisches Gebiet) die Grenze — mit einer durch den
Kilima Ndscharo (vgl. S. 65) bedingten Ausbiegung — ziemlich
geradlinig nach einem O-Golfe des Viktoria-Sees hinüber und
folgt dann bis 30 0 ö. v. Gr. dem 1. Parallel s. Br. Bon da
sührt die Grenze über den Kivn-See nach dem N-Ende des
Tanganyika und von seinem 80-Ende hinüber nach dem Nw-
Ende des Nhassa. Diese Grenzen umschließen ein Gebiet von
995000 qkm, also beinahe von der doppelten Fläche des Deutschen
Reiches. -
Das Tiefland ist aus das Küstengebiet („Mrima") und den
llnterlaus seiner Flüsse beschränkt; westwärts steigt das Land mit
Vorstufen zu dem Ostasrikanischen Schiefergebirgeb aus; mehr
als zwei Drittel der Kolonie gehören dem Ostasrikanischen Hoch-
lande (s. S. 64/65) an, das fast ganz ans Urgestein besteht.
Der Küste am nächsten erhebt sich im No das mit fruchtbarem
Verwitterungsboden bedeckte Berg land von Usambara sußambaraf
bis zu 2000 in Höhe. Von diesem durch ein „Steppenthor" ge-
trennt, zieht sich das schmale Pare- Gebirge nach Nw. Beide
sind Horstgebirge 0 die in Bruchrändern ziemlich steil nach denn
flachen Steppenlande abfallen. Ihren Sw- und 8-Rand begleitet
der vom Kilima Ndscharo kommende Pangani, ein Fluß, der —
wie die anderen Flüsse unserer 0-Küste — wegen Stromschnellen
nur streckenweise zu befahren ist. Von den südlicheren Bergländern
schließen sich die schönen Usagara sußagäraf-Berge, denen der Wami
entströmt, und das nach dem Rnfiyi [ruftji]5 abwässernde Nh ehe
luhehe oder uhtthaf schon dem inneren Hochlande an. Dieses steigt
sowohl am N0-Rande des Nhassa als auch am N0-Rande des
Tanganyika hoch an und bricht nach den Seeen hin in Steilstufen
ab. Wie der Mittelafrikanische Graben (vgl. S. 65) die W- 1 2 * 4
1 Ihrer Länge entspricht im W die Länge des Tanganyika (vgl. Ii., S. 36,
Anmerk. 4). Von den 3 vorgelagerten Inseln ist nur die südlichste, Mafia, eine
reine Korallenbildung (434 qkm), m deutschem Besitze.
2 Genauer: Deutsches Reich -s- Schweden. Die I^V-Diagonale ist et>va 1500,
die Im-Diagonale 900 km lang.
^ Es handelt sich hier nicht bloß um „primäre" Schichten, die unserem Thon-
schiefer entsprechen, sondern auch um krystallinische Schiefer, also Grundgebirge, wie
Gneis und Granit weiter westlich.
4 So nennt man stehen gebliebene Berginseln, neben denen Schollen ab-
gesunken sind.
^ 0 Dieser bedeutende Fluß mündet in einem mit Mangroven besetzten Delta
der Insel Mafia gegenüber. Das Süßwasser der Flüsse schafft auch — für Schiffahrt
brauchbare — Öffnungen in dem sonst gefährlichen Korallensaum der Küste.
Pahde, Erdkunde. Iii.
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