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1. Teil 5 = Oberstufe - S. 6

1905 - Glogau : Flemming
6 durch verschiedene Gradmessungen, unter denen sich einige deutsche durch Genauigkeit auszeichnen, die Größenverhältnisse des Erd- sphäroids immer besser bestimmt worden, so daß die von dem Königsberger Astronomen Fr. W. Besset (1841) berechneten Maße noch heute im wesentlichen genügen.1 Die von dem preußischen General Baeyer (1861) angeregte mitteleuropäische Gradmessung (Verbindung von Längen- und Breitenbestimmungen mit der von dem Holländer Snellius 1617 eingeführten Triangulation) wurde 1867 zur „europäischen Gradmessung". Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildete man die Lehre vom Geoid aus, von der — streng genommen ganz unregelmäßigen — Niveaufläche, aus der die Lotlinien überall senkrecht stehen. ^ Für die tägliche Drehung der Erde um ihre Achse spricht ja zunächst der Umstand, daß dadurch erst die scheinbare Drehung des Fixsternhimmels verständlich wird; außerdem gäbe es ohne sie nicht die Wirkungen der Fliehkraft, die Ablenkung der Passatwinde (vgl. Mz 6) u. a. m. Die neuere Zeit hat dem aber auch augen- fällige Beweise hinzugefügt in Fallversuchen (1791) und dem be- rühmten Pendelversuch des Parisers Foucault [süß] (1851). — Derartiger Beweise für die Bewegung der Erde um die Sonne be- darf es nach dem über die Entwicklung der Wissenschaft Gesagten (s. S. 5) eigentlich nicht (vgl. aber doch S. 9). — Erdgloben hatte schon das Altertum (150 v. Chr.) hergestellt (Reichsapfel!); unter den Globen der Neuzeit rührt der erste, noch er- haltene, von dem Nürnberger Martin Behaim her (1492)? Über die Karten entwürfe des Altertums (z. B. des Ptolemäus), die für das Mittelmeergebiet genügen konnten, gingen erst deutsche Kartographen des 16. Jahrhunderts hinaus — vor allen Merkator (vgl. M» 7). Das 18. Jahrhundert, das der Erdmessungen (Geodäsie), unterschied genauer die verschiedenen Arten von Gradnetzen nach ihren Eigen- schaften ft und seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts liegen feine mathematische Arbeiten über die von den einzelnen Entwurfs- arten verursachten Verzerrungen, sowie Vorschläge für neue Netze vor. 1 Vgl. Logarithmentafeln von August (Leipzig), S. 160, und von Greve (Glogau), S. 178. 1784 zu Minden geboren, erwarb sich Bessel als Handlungs- lehrling in Bremen aus eigener Kraft mathematische und astronomische Kenntnisse. Schon 1810 wurde er an die Sternwarte in Königsberg berufen; er starb 1846, ehe er die — wenige Monate nachher von Leverrier in Paris geleistete — Be- rechnung des Planeten Neptun ausführen konnte. 2 Es ist die Meeresoberfläche mit allen durch Massenanziehung des Landes bewirkten Abweichungen vom Sphäroid (weniger als + 200 m), innerhalb der Land- massen fortgesetzt gedacht. * Vgl. Nt, 12, V c), Anmerk. 4 Vgl. Lehmann-Petzold, S. 4, Sydow-Wagner, Nr. 4.
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