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1. Teil 5 = Oberstufe - S. 52

1905 - Glogau : Flemming
52 Eisen oder gar Silber)/ was auch den astronomischen Präzessions- Berechnungen entspricht. Aber auch in der Erdrinde ist die Dichte sehr ungleich verteilt; schon die Massenanziehung der Festländer läßt nach deren Küsten zu das Meer höher stehen als in der Mitte (vgl. Geoid); es sind auch auf kleineren Gebieten Lotabweichungen nach- gewiesen^ — hier nach Gebirgsmassen hin, dort jedoch sogar von ihnen weg, so daß auf „Massendefekte" in der Tiefe geschloffen werden muß. Wie die theoretische Physik immer mehr zu einem Kapitel der Mechanik wird und namentlich die Wärmetheorie mit Recht die mechanische heißt, so führen uns auch umgekehrt Betrachtungen über Schwere und Dichte ohne weiteres auf die Wärme. Die äußerste Schicht der Erdrinde steht unter dem Einfluß von Sonnen- wärme und Ausstrahlung. Wenn man bei uns beinahe 20 m tief geht (in der heißen Zone weniger, in der kalten mehr), so erreicht man die Stellen, wo die.temperaturgegensätze von Tag und Nacht, von Sommer und Winter verschwinden. Unterhalb aber nimmt die Temperatur vermöge der Eigenwärme der Erde mehr und mehr zu. Der tiefste Bergwerksschacht (am Oberen See in Nordamerika) reicht zwar 1460 in, das tiefste Bohrloch (in Ober- schlesien) sogar 2003 in tief (etwa 1750 in unter den Meeresspiegel); vergleicht man diese Tiefen aber mit dem Erdradius, so leuchtet sofort ein, daß unsere tatsächlichen Kenntnisse über das Innere doch nur sehr gering sind. Die Angaben über die „geothermische Tiefenstufe", d. h. über die Dicke der Schicht, die man zu durch- mesfen hat, um die Temperatur um 1° C steigen zu sehen, schwanken je nach der Wärmeleitungsfähigkeit der Gesteine u. a. m. zwischen 11 und 70 in, in den meisten Fällen zwischen 29 und 35 rn. Die Steigerung von Druck und Wärme 2 erzeugt in großen Tiefen Verhältnisse, zu denen unsere gewöhnlichen Vorstellungen über die Aggregatzustände der Körper nicht passen;, über die Natur des Erdinnern sind daher sehr verschiedenartige Hypothesen aufgestellt, die teils auf das Vorhandensein heißer Quellen und vulkanischer Ausbrüchef teils auf die der Kant-Laplace'schen Hypothese ent- 1 Solche erkennt man, wenn sich z. B. die Länge eines Meridianbogens (im Bogenmaß) durch geodätische Messung anders ergibt als durch astronomische. 2 In einem Bohrloch fand man bei 1700 in Tiefe (stark 1600 ni unter dem Meeresspiegel) schon 561/,0 C. 3 Wenn auch die heißen Quellen (vgl. z. B. M, 71, 73 a, Mg, S. 41, Anmerk. 2) an vulkanische Gegenden gebunden zu sein scheinen, so ist doch für den Gehalt an Kohlensäure zu beachten, daß, wie zuerst im Jahre 1900 chemisch nachgewiesen ist, bei 1800 bis 200° 0. Karbonate d. h. kohlensaure Salze, die in so vielen Gesteinen vorkommen, sich bei Gegenwart von Wasser nach der Formel 0a 00g -j- 14,0 — Ca H.20, -f- Co, zersetzen.
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