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1. Teil 5 = Oberstufe - S. 94

1905 - Glogau : Flemming
94 fruste nicht unter dem Einfluß der Schwerkraft zusammenbrechen oder sich runzeln könnte. Der zunächst radial einwärts gerichtete Zug setzt sich der Verengung wegen in einen tangentialen Seitendruck um. Dieser vornehmlich bewirkt in manchen Gesteinen Faltungen. Wo sich aber die Spannung in Spalten oder Bruchlinien löst, da bilden sich Verwerfungen. Indem an den Bruchstellen dann schmelzslüssiges Gestein, das „ Magma V ausgequetscht wirdz erfährt die Erdrinde eine Erweiterung, während der Erdkern noch verringert wird; so erhalten die Krustenbewegungen durch den Vulkanismus einen neuen Antrieb. Schichtenstörungen (Dislokationen) sowohl wie vulkanische Ausbrüche sind von Erdbeben begleitet. Inwieweit die in der Gegenwart erkennbaren Verschiebungen der Strand- linien (vgl. Mi 65) auf inneren Krustenbewegungen beruhen, das kann in den einzelnen Fällen nur durch genaue Untersuchung aller auf Küsten wirksamen Einflüsse festgestellt werden; für Skandinavien, „das klassische Land der Strandverschiebungen", muß die schwedisch- finnische Ostseeküste in der geschichtlichen Zeit als in wirklicher Hebung begriffen angenommen werden. — a) Bei einer „vollständigen Falte" unterscheidet man den er- habenen Teil als Gewölbe (Sattel), den eingebogenen als Mulde; das Gewölbe unterliegt ant meisten den äußeren Einwirkungen der Verwitterung und Abtragung (s. u.). Im Schweizer Jura z. B. zeigen sich die Schichten nur slachwellig und deshalb großenteils er- halten; in den Alpen dagegen sind sie so stark verbogen und oben zerstört, daß man sich ihren Zusammenhang durch „Luftsättel" ergänzt denken muß (s. Fig. 37). Bei manchen Faltengebirgen hat ein einseitiger Schub (bei den Alpen von 8 her) die Schichten allmählich zusammen- gedrängt, wobei starrere Teile der Erdrinde ein stauendes Hindernis gchildet haben.3 Viele unserer heutigen Kettengebirge haben Ng. 37. durch Faltungen zur Tertiärzeit die Haupt- züge der gegenwärtigen Form erhalten, ll) Weit mehr Bedeutung als die Faltungen haben für die Ausgestaltung der Erdoberfläche die Verwerfungen; erklärt man sich doch sogar die Entstehung der ozeanischen Becken durch aus- gedehnte Senkungen schwererer Teile der Erdrinde, über denen sich 1 1 Das griechische Wort für Teig oder Salbe. Das Magma enthält mehr oder weniger Kieselsäure (z. B. Trachyt 65—70%r Basalt 40—50%)- 2 Nach neueren Forschungen scheint es Bodenschichten zu geben, die durch vulkanische Auftreibung emporgewölbt sind. 3 Das bedeutet für die Schweizer Alpen eine Verringerung ihrer Breite von 158 aus 82 km. Vgl. auch Mz 52 (Himalaya).
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