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1. Teil 5 = Oberstufe - S. 102

1905 - Glogau : Flemming
102 „aufsteigenden" Quellen. Zu diesen sind auch die artesischen Brunnen^ zu rechnen, die den Wasserreichtum einer zwischen zwei muldenförmigen undurchlässigen Schichten liegenden durchlässigen Schicht an die Oberfläche schaffen. Nach der chemischen Zusammen- setzung des „Muttergesteins" richtet sich der Min er algehalt, nach der Tiefe die Temperatur der Quellen (vgl. S. 96). Während sich das gewöhnliche Grundwasser über der undurch- lässigen Schicht flächenförmig ausbreitet, bewegt sich das Wasser in zerklüftetem Boden kanalartig abwärts und erzielt dabei durch seinen Kohlensäuregehalt in Kalk-, Gips- und Salzgestein große chemische Wirkungen: die unterirdischen Täler werden zu Höhlen. Fließendes Wasser setzt in ihnen Kies und Lehm ab; das von oben einsickernde aber scheidet bei der Verdunstung den „Tropfstein" in von der Decke herabhängenden Stalaktiten und auf dem Boden empor- wachsenden Stalagmiten ab, die sich schließlich zu Säulen vereinigen können? Durch Einsturz der Höhlendecke, aber auch durch chemische Auswaschung von Kalksteinspalten entstehen an der Oberfläche trichter- förmige Einsenkungen, auf die man allgemein die im Karst (s. Asi 74c) übliche Benennung Dolinen anwendet. Manche Höhlenflüsfe er- scheinen unterhalb wieder an der Oberfläche; manche münden aber auch unterirdisch ins Meer. fo) Flüsse. Oberflächlich abfließendes Regenwasser, das Schmelz- wasser der Gletscher und das Quellwasser vereinigen sich zu Bächen, Flüssen, Strömen (vgl. U. 14—18). Nicht alle erreichen das Meer; in Gebieten starker Verdunstung sammelt sich das Wasser in der tiefsten Stelle der abflußlosen Pfanne (vgl. Lop-nor, M2 52) oder versiegt gar im Sande (vgl. U. 40) — es sei denn, daß (wie beim Nil) das Quellgebiet den Strom hinreichend speist. Die Wasser- menge eines Flusses unterliegt Schwankungen, bei denen besonders die Schneeschmelze in Gebirgen hervortritt (ähnlich die Regenzeit der Tropen); in unseren Gegenden macht sich die Bedeutung des Waldes, bezw. der Nachteil von Entwaldung der Quellgebirge, bemerkbar, und die Klimaschwankungen mit 35jähriger Periode (s. S. 100) sind auch zu erkennen. Wegen der äußeren Reibung am Bett und an der Luft und der inneren Reibung der Wasserteilchen aneinander entspricht die Bewegung innerhalb des Flusses nicht einfach dem Ge- fälle der „schiefen Ebene". An der Oberfläche ist die Geschwindig- keit am größten im „Stromstrich", der bei geradem Lauf ungefähr die Mitte bildet, in Biegungen jedoch dem ausgewaschenen (konkaven) Ufer näher kommt; noch etwas größer ist sie aber zwischen Strom- strich und „Talweg" (s. U. 17) in etwa Vs der Tiefe (von oben 1 1 Genannt nach der Grafschaft Artois in U-Frankreich (12. Jahrhundert), obwohl man solche Quellen in der Sahara und in China schon früher kannte. - Lgl. H., s. Anhang 18.
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