1894 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Zemke, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schulformen (OPAC): Taubstummenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
den atlantischen Ocean und nährt sich von kleinen Weichtieren, fangen u. wie er
Im Sommer und Herbst kommt er an die Küsten der rvest- und erhalten wird,
nordeuropäischen Länder, wird hier in ungeheurer Menge gefangen
und sogleich in Tonnen mit Steinsalz eingesalzen, eingepökelt.
Er heißt Vollhering, wenn er vor dem Laichen, Hohlhering, Welche besondern
wenn er nach dem Laichen gefangen wird. Matjesheringe Aaiiicn.der H. im
(Müdchenheringe) sind junge, noch nicht ausgewachsene Heringe. '^niuc 'il^rh
Salzheringe sind eingepökelte, Bücklinge (Pöklinge, Böklinge)
sind schivach gesalzene und geräucherte Heringe. Viele Leute Wie er nützt,
verdienen sich durch seinen Fang ihr Brot. Arme und Reiche
essen ihn gern. In großer Anzahl dient er seinen Feinden, Raub-
fischen und andern Seetieren, zur Nahrung. Nahe Verwandle
sind: die Sardine, die Sardelle und die Sprotte. Welt-
berühmt sind die Kieler Sprotten.
Der Aal. Er hat Ähnlichkeit mit einer Schlange. — Wie er aussieht.
Kopf, Augen und Maul sind klein. Von der sehr engen Kiemen- Vom Körperbau,
spalte ist fast nichts zu sehen; daher kann der A. längere Zeit
außerhalb des Wassers leben. Der Körper ist walzenrund, der
Schwanz seitlich zusammengedrückt. Der reichlich abgesonderte
Schleim macht den A. außerordentlich schlüpfrig; die kleinen,
schmalen Schuppen liegen zickzackförmig mit ihrer ganzen Fläche
in der Haut und werden bei der äußern Reinigung derselben
deutlich sichtbar. Die paarigen Brustflossen stehen ganz dicht am
Kopf; die Banchflosse fehlt; Rücken-, Schwanz- und Afterflosse
sind zu einem Hautsaum miteinander verwachsen. Der A. lebt in Wo u. wovon er
Strömen, Seeen, Teichen, Flüssen, überhaupt in Süßwasser, frißt lebt u. wie er nützt.
Würmer, Schnecken, Fischbrut n. s. w. und giebt uns schmackhaftes,
fettes Fleisch. Andere Fische sind: der Karpfen, der Lachs,
der Hecht, der Barsch, der Flunder.
Der Maikäfer. Er besteht aus Kopf, Brust und Hinter-Von seinem Kör-
leib. Am Kopfe stehen 2 Fühler, die in einer Keule endigen. verbau.
Die männlichen M. haben in der Keule 7, die weiblichen 6 Blätt-
chen. Vorn am Kopf stehen auch die beiden Augen und die
Mundteile. Unten an der Brust befinden sich 3 Paar Beine.
Sie sind mit kurzen Borsten spärlich besetzt und haben am freien
Ende hakig gekrümmte Fußklanen zum Festhalten. Oben an der
Brust sind 2 Paar Flügel angewachsen: die Vorder- und die
Hinterflügel. Letztere sind häutig und durchscheinend und werden,
wenn der M. stillsitzt, von den braunen, hornigen Vorderflügeln
bedeckt, die man deshalb auch Flügeldecken nennt. Der Hinterleib
besteht aus Ringen, die man an der Unterseite des Körpers deutlich
erkennt. Zn beiden Seiten des Hinterleibes sieht man weiße,
dreieckige Flecke. Der Hinterleib spitzt sich am Ende zu. Derwiederm.eutsteht.
M. legt Eier in die Erde, aus denen nach einigen Wochen wurm-
ähnliche Tiere, Engerlinge, kommen. Der Engerling lebt un-
gefähr 3 Jahr lang in der Erde; dann entsteht ans ihm die