1882 -
Berlin
: Gaertner
- Autor: Möbus, A.
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Höhere Knabenschule, Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Rhodus, Samos, Chios, Lesbos und Marmara — meist reich an
Südfrüchten.
5. Armenien, östlich von Kleinasien, ein vulkanisches
Hochgebirgsland mit fruchtb. Thälern, wird im S. von den
kurdistanschen Randketten und im N. z. Teil vom Thale des
Kurstroms begrenzt. Quellenland des Euphrat und Tigris;
in der Mitte der schneebedeckte Vulkan Ararat; der Wan-See.
Es hat infolge der Höhenlage ein teilweis rauhes Klima, ist
waldarm aber wasserreich. Viehzucht. — Die Hauptbevölkerung bilden
die christlichen Armenier. Teils türk., teils ruff., teils pers. Provinz.
— Hauptst. Erserum.
6. Kaukasien. Das fruchtbare Kurthal mit südeuro-
päischem Klima läßt große Baumwollen-, Zuckerrohr- und Reis-
pflanzungen gedeihen. Heimat des Weinstocks. Das Hochge-
birge Kaukasus mit riesigen Schneegipfeln (Elbrus) ist von
tiefen Thalschluchten durchrissen; es hängt durch eine niedrige
Bergreihe mit dem armenischen Hochlande zusammen. Straße
Wladi-Kaukas, am Kasbeg vorbei durch eins der seltenen
Querthäler über das Gebirge führend. Herrliche Waldungen,
ausgedehnte Getreidefelder und Weideländer bedecken seine Ab-
hänge und Thäler; Schlammvulkane, Feuer- und Naphthaquellen
anr Kasphee, wie tosende Bergströme (der Terek) im Innern
des Gebirges sind in ewiger Thätigkeit.
Den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden:
a. Die Georgier, besonders im Hochthal des Kur, christlich. —
Beschäftigung: Ackerbau, Weinproduktion und Handel. b. Die
Lesghier im So. und andre nomadische, vorwaltend muhamedan.
Völkerstämme des Kaukasus, meistens von schönem Körperbau, die teils
frei, teils wie die Georgier dem Kaiser von Rußland Unterthan sind.
Tiflis; Eriwan.
7. Iran schließt sich als großes, mit hohen Randgebirgen
(Hindu-Ku, Soliman-Elburs) umgebenes Tafelland an Ar-
menien, fällt im O. steil zum Jndusthale und im W. stufen-
artig zum Tigris ab, hat wegen des nur spärlichen Frühlings-
regens keine bedeutenden Flüsse, so daß auf der weiten Hoch-
fläche fast nichts ohne künstliche Bewässerung gedeiht. Im
Innern breiten sich große salzhaltige Wüsten mit paradiesischen
Oasen (Gegend von Jsfahan) aus; selbst das Fluß- und Land-
seewasser meistens salzig. •—- Der Südrand am Meere entlang
hat echt tropisches, das Innere ein mäßiges Festlands-Klima
mit fast immer heiterm Himmel und sehr trockener Luft. —
Staaten;
a. Persien oder Iran, die Westhälfte der Hochebene, wird
vorzüglich von den muhamedanischen Neupersern (daneben auch
von Ältpersern mit der Religion des Zoroaster) bewohnt. Acker- und