Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Für die Mittelklassen mehrklassiger Schulen - S. 59

1886 - Berlin : Stubenrauch
59 her! Die paar Stunden, die ich noch zu machen habe, wird das Pferd wohl aushalten. Ich habe Eile." Und er ritt wieder fort. Er ritt aber nicht lange, so fing das Pferd zu hinken an; und das Pferd hinkte nicht lange, so fing es zu stolpern an; und es stolperte nicht lange, so fiel es endlich und brach ein Bein und stand nicht wieder auf. Da sagte der Kaufherr freilich nicht mehr: „Pferd hin, Pferd her!" sondern er kratzte sich hinter den Ohren, schnallte die Geldkatze und den Mantel ab und setzte seinen Weg fort zu Fuß, wohl beladen mit Geld und Geld- sorgen, und er hatte nun keine Eile mehr. Unterwegs aber dachte er wohl: „An dem ganzen Unglück ist doch nur der ver- maledeite Nagel schuld." 79. Vom Ratgeben. Gieb acht, daß es dir nicht gehe wie dem Spatzen, der an- dern Vögeln Rat gab, aber sich selbst nicht zu raten wußte noch vor Gefahr sich zu hüten. Es hat sich nämlich begeben, daß die Holztauben ein Nest mit Jungen auf einem hohen Baume gehabt haben; da ist der Fuchs gekommen und hat gedrohet, er wolle hinaufsteigen und die Jungen mit dem Neste nehmen, wenn sie ihm nicht ein Junges herabwürfen. Da sind die Tauben erschrocken und haben sich heftig gefürchtet. Zuletzt haben sie ihm ein Jun- ges herabgeworfen; das hat der Fuchs genommen und ist damit seines Weges gegangen. Als er aber hinweg gewesen, hat der Spatz die Holztauben unterwiesen und gelehret: wenn er schon wiederkäme, sollten sie ihm nichts geben, sondern sprechen, sie wären in ihrem Neste; wenn er kühn wäre, sollte er hinaufsteigen. Da nun der Fuchs wiedergekommen, haben sie ihm nichts mehr geben wollen. Alsbald hat der Fuchs gemerkt, daß der Spatz sie gewarnt habe, der soeben auf einer nahen Dornhecke saß. Der Fuchs kehrte sich zu ihm und schaute, wie er ihn möchte mit List hinter- gehen. Er sprach: „Es ist doch ein freies Ding um einen Vogel! Er kann hinfliegen, wo er will, und ist überall sicher vor dem Jäger. Allein das ist bös, daß ihr euch im Winter vor Kälte und Wind nicht könnt beschirmen." Darauf sprach der Spatz mit großem Rühmen: „O, es schadet uns der Wind nicht; denn wehet er von der rechten Seite, so stecken wir den Kopf unter den linken Flügel; wehet er aber von der linken Seite her, so stecken wir den Kopf unter den rechten Flügel, und so können wir uns also vor allem Wind und- Frost erretten." Da er nun ein langes und breites Geschwätz machet, spricht der Fuchs: „Du sitzest zu hoch oben, ich kann dich nicht verstehen; denn ich höre
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer