Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 45

1873 - Berlin : Duncker
Temperatur. 45 zwar ein Ellipsoid sein. Die unteren Luftschichten werden dabei durch die Schwere der oberen zusammengedrückt; die Dichtigkeit der Luft nimmt also von unten nach oben ab. Dieser Truck der Luft oder die Schwere der ganzen Luftsäule, welche auf einem Orte ruht, wird durch das Barometer- gemessen. Die Dichtigkeit der Luft bewirkt die Refraktion der aus dem Weltenraum kommenden Lichtstrahlen, somit auch die Dämmerung bei dem Auf- und Untergang der Sonne. Die verschiedenen Erscheinungen und Vorgänge in der Atmosphäre sammt ihrer Erklärung und Begründung machen den Inhalt der Meteorologie aus, d. h. der Lehre von den Meteo- ren oder allen Erscheinungen im Luftmeere. §. 44. Temperatur. 1. Die Sonne ist die Hauptquelle für die Erwärmung der grsanunten Erdoberftäche. Die Erde empfängt aber nicht nur Wärme, sondern sie strahlt auch einen Theil der empfangenen Wärme wieder aus. Der Wärme- grad eines Ortes hängt von der Menge der Sonnenstrahlen ab, die diesen Ort treffen, sodann von dem Winkel, unter welchem sie ihn treffen, ferner von der Dauer ihrer Einwirkung, endlich auch von seiner größeren oder geringeren Fähigkeit, Wärmestrahlen in sich aufzunehmen und zurückzuwerfen. Je mehr Sonnenstrahlen auf einen Ort auffallen, je größer der Winkel, unter welchem, und je länger die Zeit, während welcher sie auf ihn auf- fallen : desto mehr wird er erwärmt, desto größer ist auch die Erwärmung, die er der ihn umgebenden Luft mittheilt. Deshalb wird der Wärmegrad in der heißen Zone der größte sein, nach den Polen hin aber stetig ab- nehmen. Erde und Lust werden aber nur bei Tage erwärmt, des Nachts verlieren sie die erhaltene Wärme, d. h. sie kühlen sich ab. Diese Ab- kühlung ist um so größer, je länger die Nächte sind; daher rühren die äußerst kühlen Nächte der Tropenzone. Das Wasser absorbirt einen großen Theil der Sonnenstrahlen, bedarf also einer längeren Zeit zu seiner Er- wärmung ; aber es behält diese Wärme auch länger als das Land, welches die Sonnenstrahlen leicht ausstrahlt, also sich rasch abkühlt. 2. Den Wärmegrad, welchen die Atmosphäre annimmt, nennt man ihre Temperatur, zu deren Messung man sich des Thermometers bedient. Jeder Ort hat je nach dem höheren oder niedrigeren Stande der Sonne ein Maximum und ein Minimum seiner Erwärmung. Um diese aber handelt es sich nicht, wenn man von der Temperatur eines Ortes spricht; mit ihr meint man vielmehr seine mittlere Temperatur, welche sich ergiebt, wenn man längere Zeit hindurch die verschiedenen Wärmegrade eines Ortes beobachtet, diese beobachteten Wärmegrade addirt und ihre Summe durch die Anzahl der Beobachtungen dividirt. Die mittlere Tagestemperatur eines Ortes sindet man also, wenn man etwa dreimal am Tage seine Tempera- tur notirt und daraus das arithmetische Mittel zieht. Auf ganz ähnliche Weise berechnet man die mittlere Monats-, Sommer-, Winter- und Jahres- temperatur eines Ortes, letztere, indem man die Summe der mittleren Tagestemperaturen durch die Anzahl der Tage dividirt. Beispiele der mitt- leren Jahres-, Sommer- und Wintertemperatur einiger Orte Europas nach der Skala Röaumurs:
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer