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1. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 118

1873 - Berlin : Duncker
118 Amerika. Vertikale Gestaltung. Nordamerika eine unter sich zusammenhangende Seenmaffe verbreitet (der Wälder-, der große und kleine Winipeg-, der Hirsch-, der Athabasca-, der große Sklaven -, der große Bären-See). Diese Seen bieten einer großen Zahl von Flüssen ebenso reichliche Nahrung, wie sie der Lorenzfluß aus den fünf kanadischen Seen, dem oberen, dem Michigan-, dem Huronen-, dem Erie- und dem Ontario-See, empfängt. Der große Salzsee gehört dem westlichen Hochlande an. 2. Das Tiefland Südamerikas, welches im ganzen nach O. geneigt ist, zerfällt nach den drei Hauptwasseradern, von denen es durch- zogen ist, in drei große Theile, nämlich in die Pampas des Rio de la Plata, in die Selvas des Amazonenstromes und in die Llanos des Orinoco. Die Pampas des Rio de la Plata, welche sich zwischen den chile- nischen und peru-bolivianischen Anden westlich und dem brasilianischen Gebirgslande östlich ausbreiten, sind eine Grassteppe, die von großen Herden wilder Pferde und Rinder durchstreift wird, aber nur vereinzelte menschliche Ansiedlungen enthält. Im S. geht sie in die unwirthbare kahle und felsige patagonische Ebene über. Im N. hängt sie mit den S e l v a s d e s A m a - zonenflusses zusammen, die zwischen den peruanischen und quite- nischen Anden westlich, dem brasilianischen Gebirgslande südlich und dem Hochlande von Guiana nördlich sich über einen Raum von 145000 lhjml. ausdehnen. Sie bestehen zum Theil aus baumlosen Ebenen, den eigentlichen Selvas, zum Theil aus undurchdringlichen sumpfigen Urwäldern, die von riesenhaften Schlingpflanzen durchzogen sind. Nördlich gehen sie in die Llanos des Orinoco über, welche während der trockenen Jahreszeit eine von tiefen Spalten zerrissene Steppe bilden, nach dem tropischen Regen sich aber in Grassluren verwandeln und dann den Herden wilder Pferde und Esel Wohnung und Nahrung gewähren. 3. Das Tiefland Nordamerikas, welches zwischen dem Haupt- gebirge im W. und dem Alleghany-Gebirge im O. sich vom Meerbusen von Mexiko bis zum nördlichen Eismeere erstreckt, wird durch die Bodenan- schwellung, die nördlich von den kanadischen Seen von W. nach O. sich hinzieht, in ein nördliches und in ein südliches Becken getheilt. Das nördliche Becken, das sich von dem Felsengebirge bis zum atlantischen Ocean über einen Raum von 100000 Ihml. ausdehnt und den bedeu- tenden Einschnitt der Hudsons-Bai gestattet hat, senkt sich hauptsächlich nach N.o. ab und wird durch seine reiche Bewässerung vor dem Charakter der Wüste bewahrt, den die polarische Kälte ihm aufzuprägen nur gar zu ge- neigt ist. Das südliche Becken, die Missisippi-Niederung, senkt sich nach S. ab und zerfällt durch diesen Strom in einen kleineren östlichen Theil, der dicht bevölkert und wohl bebaut ist, und in einen größeren west- lichen Theil, der namentlich auf den beiden Seiten des Missouri-Flusses von den Savannen, den weiten Grasflächen, dem Aufenthaltsorte unzähliger Büsfelherden, überdeckt ist. Beide Theile neigen sich der Bodensenkung zu, durch welche der Missisippi dahinströmt. 4. Die Flüsse Amerikas haben, da das Hochland und das Tiefland in diesem Erdtheil einander fast unvermittelt gegenüberstehen, eine sehr ein- förmige Entwickelung. Der größte Theil ihres Laufes gehört der Ebene an, in der die Wasserscheide zwischen den einzelnen Strömen oft ganz fehlt,
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