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1. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 148

1873 - Berlin : Duncker
148 Afrika. Das Plateau von Barka. keit des Meeres noch jetzt sichtbar ist. Das Nilthal ist ohne Seitenthäler; kein Nebenfluß strömt demselben zu. 3. Der Regen fehlt dem Lande, selbst in Oberägypten, nicht ganz, aber er ist sehr selten. Die Fruchtbarkeit des Landes hängt daher ganz von den Überschwemmungen des Nil ab. Über dem Lande breitet sich ein fast immer heiterer Himmel aus; die Luft besitzt eine trockene Wärme und erquickende Frische. In Oberägypten besonders ist der Unterschied der Jahreszeiten fast ganz aufgehoben. Das Nildelta mit seiner großen Frucht- barkeit war zur Beförderung der Kultur ganz besonders geeignet, deren Blüte freilich unter der nachlässigen türkischen Regierung schnell abgenom- men hat. Die Bevölkerung besteht in der Mehrzahl aus Arabern, die sich in die ackerbauenden Fellahs und in die nomadischen Beduinen theilen. In den Städten wohnen namentlich die Kopten, die Nachkommen der alten Ägypter, ferner Türken und viele Europäer. Die Zigeunerstämme treiben Wahrsagerei. Die Mehrzahl der Bevölkerung bekennt sich zum Islam; doch auch das Christenthum faßt allmählich festeren Fuß. 4. Das Land ist in drei Theile, in Ober-, Mittel- und Unter- ägypten (das Delta) getheilt. In Oberägypten liegt Assuan (Sycne), unweit davon die Trümmer des hundertthorig'en Theben.' in Mittelägypten Kairo (spr. Kahira), 354000 Einw., nach Konstantinopet die größte Stadt des türkischen Reichs, in Unterägypten Alexandria auf einer Landzunge des Sees Mareotis; Haupthandelsplatz; 220000 Einw. Rosette an der westlichen Nilmündung (15000 Einw.), Da- miette an der östlichen Nilmündung (29000 Einw.), Suez (14000 Einw.). d. Das ägyptische Sudan. 5. Diese Besitzungen des Vicekönigs von Ägypten werden (seit 1871) nicht mehr von Provinz-Gouverneuren verwaltet, sondern sind in drei (unmittelbar unter dem Ministerium des Innern stehende) Mudiriehs ge- theilt: cf) die Mudiriehs von Dongola und Berber, ß) Khartum (das frühere Nubien) mit den Mudiriehs Taka, Sennaar, Kordofan und Bahr- el-Abiad. y) die Mudirieh Suakin mit dem von der Türkei an Ägypten abgetretenen Küstenstrich. Der wichtigste Theil des ägyptischen Sudan ist Khartum. 6. Khartum (das ehemalige Nubien) erstreckt sich vom Nordrande Abessiniens bis an die Südgrenze von Ägypten ein wenig über den Wende- kreis des Krebses hinaus und reicht vom Rande der libyschen Wüste bis an die Küste des arabischen Meerbusens. 7. Dieses Stufenland senkt sich von S. nach N. mit einem Höhen- unterschiede von 390™ ab und wird in seiner ganzen Länge in weiten Bogen und mit vielen Katarakten vom Nil durchflossen. Die Bevölkerung besteht aus den Ureinwohnern, dem Volk der Nuba, mit langem, niemals wolligem Haar und hellerer Hautfarbe als die Neger, und aus einge- wanderten, meist nomadischen Arabern. In Südnubien liegt Khartum, die Hptst. §. 114. 3. Das Plateau von Barka. Das Plateau von Barka (2000 suml. groß), dessen Bevöl- kerung auf 302000 Einw. veranschlagt wird, hängt im O. mit der west-
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