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1. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 149

1873 - Berlin : Duncker
Die Berberei. 149 lichen Nilwand zusammen, wird im W. durch einen Streifen der Wüste von dem westlichen Hochlande getrennt und an seinem Nordrande von dem Meerbusen von Shdra und dem Mittelmeere selbst bespült. Seine Küste ist steil und arm an Häfen, der Küstensanm mit Lorbeeren, Oleandern und Feigen bedeckt, seine Hochfläche zum Theil felsig, zum Theil Weide- land. Das Land wurde einst (Chrenaica oder Chrene) von den Griechen kolonisirt. Seit 1869 gehört es nicht mehr zu Tripoli, sondern wird direkt von Konstantinopel aus regiert. §. 115. 4. Die Berberei. 1. Die Berberei umfaßt den ganzen Landstrich von dem Meer- busen von Shdra nach W. bis zum Gestade des atlantischen Oceans und von der Küste des Mittelmeeres hinab bis zum Rande der Wüste Sahara. Diese weit ausgedehnte Hochflache ist bedeckt von dem Atlasgebirge (£. 108, 6) ; nur an der Küste zieht sich ein fruchtbarer Landstrich hin, der eine verschiedene Breite hat. Die Meerenge von Gibraltar trennt die N.w.- Spitze der Berberei von der Südspitze Spaniens. Die Bevölkerung ge- hört der kaukasischen Race an. Die Berbern oder Kabhlen, die Urein- wohner, sind in das Innere des Landes zurückgedrängt; den fruchtbaren Küstensaum bebauen eingewanderte Araber; in den Städten wohnen die Mauren, die aus der Vermischung der Berbern und Araber mit den Fremdlingen entstanden sind. Diese Fremdlinge sind theils Türken und Juden, theils auch, besonders in Algerien und Tunis, Europäer. 2. Die Berberei besteht aus vier Reichen: a; Tripoli, b) Tunis, c) Algerien und d) Marokko. a. Tripoli. Tripoli mit Fezzan hat eine Größe von 14200 siml. und wird von 720000 Einw. bewohnt. Nur an der Küste fruchtbar und bebaut, breitet es sich zwischen den Meerbusen von Shdra und Cabes aus. Es bildet den Übergang von dem kleineren östlichen zum größeren westlichen Hochlande und steht jetzt unter der türkischen Regierung, die das Land durch einen Pascha regieren läßt. Die damit verbundene Oase der Sahara, Fezzan, liegt unmittelbar südlich von Tripoli. Tripoli ist die Hptst des Landes und hat einen lebhaften Handels- verkehr mit Murzuk, dem Hauptorte von Fezzan, von wo Karawanenstraßen südwestlich nach Timbuktu, südlich nach Bornu und südöstlich nach Darfur führen. b. Tunis. Tunis (2150 iljml. groß), an dem Meerbusen von Cabes gelegen, hat ein günstiges Klima und ertragfähigen Boden, der aber immer noch nicht gehörig benutzt wird. Der an die Pforte bezahlte Tribut ist (seit 1871) aufgehoben und der Familie des jetzigen Bey die erbliche Regie- rungswürde (in der Ordnung der Primogenitur) gewährt (2 Mill. Einw.). Die Hptst. ist Tunis (mit 125u00 Einw.); dazu gehört der befestigte Hafen Goletta in der Nähe des alten Karthago.
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