1904 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Ketzer, Arthur
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
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südlichste hielten, die „gute Hoffnung" hegten, bald nach Südasien zu gelangen,
das sie um Afrika herum zu erreichen suchten.
Nicht zur Schiffahrt eignen sich der Limpopo und der Oranje, der den
Südrand der Wüste Kalachari (Kalahari) bezeichnet und in dessen Onellgebiet die
Buren, die Nachkommen holländischer „Bauern", Ackerbau und Viehzucht treiben.
Der Goldreichtnm der Gegend um Johannesburg hat viele Ansiedler ins Land
gezogen.
Hottentotten wohnen im 8 des trocknen Deutsch-Südwestafrika. Sie
unterscheiden sich von den Negern durch den Haarwuchs (das Haar ist nicht gleich-
mäßig. sondern büschelartig über die Kopfhaut verteilt) und durch die an Schnalz-
lauten reiche Sprache. Sie treiben Viehzucht (Kraale). Auf tiefer Kulturstufe
stehen die ihnen verwandten Buschmänner, die Bewohner der Kalachari.
Engländer bilden die Hauptbevölkerung in den größeren Städten Süd-
afrikas, besonders in Kapstadt und Port Elisabeth. Die Ausfuhr besteht in
Wolle, Gold, Diamanten und Straußenfedern.
Iv. Überblick über das Klima Afrikas.
Afrika ist der heißeste Erdteil, und zwar liegen die wärmsten Striche
etwas nördlich vom Äquator. Sehr hohe Hitzegrade kommen auch in der Sahara
und an der Küste des Roten Meeres vor. (Massaua die wärmste Stadt der
Erde.)
Wie für die gemäßigte Zone der Wechsel von Sommer und Winter be-
deutungsvoll ist, so hängt die Kultur der tropischen Länder von dem Gegensatz
zwischen Trocken- und Regenzeit ab. Starke Regen fallen im äquatorialen
Afrika, besonders an der Küste von Kamerun. Vom Äquator ab nimmt die
Regenmenge und die Dauer der Regenzeit nach N und nach 8 ab, und in der
Nähe der Wendekreise herrscht beständige Regenarmut (die Wüsten Sahara und
Kalachari). Am Nord- und Südrande wechselt wieder eine Regenzeit mit einer
trocknen.
V. Überblick über die Bevölkerung Afrikas.
1. Neger (Sudan, Kongobecken, im Seengebiet, im nördlichen Teile von
Deutsch-Südwestafrika und an der Ostküste bis ins Kapland hinein);
2. Hottentotten (Deutsch-Südwestafrika, Kapland) und Buschmänner (Kalachari):
3. Berber (Atlas), viele ihnen verwandte Stämme der Sahara und die
Somal (hamitische Rasse);
4. Araber (des. in Ägypten) und Abessinier (semitische Rasse);
5. Nachkommen von Europäern in größerer Zahl in Südafrika.
Vi. Die Staaten.
Der größte Teil Afrikas gehört europäischen Mächten (den Engländern.
Deutschen, Franzosen, Italienern, Portugiesen), und auch mehrere der ehemals
selbständigen Staaten stehen unter europäischem Einfluß (wie Sansibar unter
britischem, die Insel Madagaskar und Tunis unter französischem).