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1904 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Ketzer, Arthur
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
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§ 56. Umnänien.
Die Walachei und die Moldau sind nicht durchaus eben; das hüglige
Vorland der Karpaten erstreckt sich vielmehr weit nach 8 und 0. Ganz flach ist
das linke Donau-Ufer der Walachei, das sich, im Gegensatz zum hohen bulga-
rischen User, wegen seiner sumpfigen Beschaffenheit nicht zu Ansiedelungen eignet.
Rumänien hat ausgeprägtes Kontinentalklima; der Winter tritt sogar
strenger ans als in Mitteldeutschland, der Sommer ist aber wärmer als der unsrige.
(Daher wird hier der Mais reif.) Steppencharakter haben einzelne Striche der
hügligen Dobrudscha.
Die griechisch-orthodoxen Rumänensind die Nachkommen der durch
römische Kolonisten romanisierten Bewohner der Provinz Dacien. In den
Städten, besonders in Jassy sjaschis, wohnen viele Juden. Stark vertreten sind
auch die Zigeuner.
Am Südfuße der Karpaten wird viel Petroleum gewonnen.
Zur Ausfuhr gelangt viel Getreide, besonders über Galatz und Braila;
eingeführt werden Industrie-Erzeugnisse, da die Industrie im Lande noch
wenig entwickelt ist. Dampferverkehr zwischen Konstantinopel und Konstanza,
dem Endpunkt der Hauptbahn des Landes. Für den Handel mit Ungarn ist der
Eisenbahnverkehr ebenso wichtig wie die Donauschiffahrt. Kronstadt in Sieben-
bürgen und Bukarest sind auch durch eine Eisenbahn verbunden.
Da Rumänien ein Ackerbaustaat ist, gibt es wenige große Städte. Nur
die Hauptstadt Bukarest (Bukurescht) mit 300000 Einwohnern ist als Groß-
stadt zu bezeichnen, hat aber, wie die Städte Ungarns, in ihrer Anlage vieles an
das Dorf Erinnernde (Strohhütten und Paläste durcheinander). Die zweitgrößte
Stadt ist Jassy, die Hauptstadt der Moldau.
Rumänien ist eine konstitutionelle Monarchie.
0 Ebensoviel Rumänen wie in Rumänien wohnen in Siebenbürgen und Ungarn; siehe S.56.