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1. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 134

1904 - Leipzig : Dürr
134 Die oberrheinische Tiefebene hat infolge ihrer tiefen Lage und weil die Ge- birgsumwallung gerade im Sw eine Lücke, die Burgundische Pforte, aufweist, das wärmste Klima von ganz Deutschland (Dll. Bl. 59; Dg, Bl. 132); daher gedeihen hier außer Getreide Wein, Obst, Tabak und Kastanien, insbesondere an den Rändern, wo sich fruchtbarer Löß findet. Auch für den Verkehr hat die Lücke zwischen Wasgau und Jura Bedeutung; ferner ist in dieser Hinsicht von Vorteil, daß nach No, wo die Ebene als Wetteran (benannt nach der Wetter; Nebenfluß der?) vorspringt, bequeme Übergänge zu beiden Seiten des Vogelsberges hinausführen. Weiter kommt in Betracht, daß die Hart wegen ihres plateauartigen Charakters und das niedrige Neckarbergland keine nennenswerten Verkehrshindernisse bilden. Durch die Ebene ziehen die stark be- nutzten Bahnen: 1. Berlin — (Leipzig—) Frankfurt—basel—st. Gotthard oder Lyon—mar- seille; 2. Köln—mainz—basel; 3. Berlin—frankfurt—kaiserslautern—metz— Paris; 4. Paris—straßburg—karlsruhe—wien. Bis zur Jllmündung kann der Rhein wegen seines starken Gefälles nicht zur Schiffahrt benutzt werden und hat zur Ansiedelung ungeeignete Ufer (Schotter- ablagerungen); daher bildet er von Basel an, das zur Schweiz gehört, die Grenze zwischen Elsaß und Baden. Als Schiffahrtsweg ersetzt den Rhein auf dieser Strecke der Rhein-Rhonekanal. Die ansehnlicheren Ortschaften liegen hier an der Jll oder am Fuß der Randgebirge, wie Straßburg, bekannt als starke Festung und wirtschaftlich wichtig als Handels- und Industriestadt, Sitz der reichsländischen Universität; Mülhausen (mit bedeutenden Baumwollwebereien und -färbereien), die Universitätsstadt Frei bürg im Breisgau (in herrlicher Lage hinter dem Kaiserstuhl). Von Straßburg abwärts, besonders aber von der Neckarmündung an ist der Rhein eine vortreffliche Wasserstraße. Stapelplatz für die Rheinschiff- sahrt ist Mannheim, nächst Berlin der bedeutendste Binnenhafen des Deutschen Reiches. Es übertrifft daher an Bewohnerzahl die Hauptstadt des Großherzogtums Baden, Karlsruhe, und die Universitätsstadt Heidelberg, ehemals Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, woran noch die Ruinen des prächtigen, von den Fran- zosen im 3. Raubkriege zerstörten Schlosses erinnern. Das gegenüberliegende bayrische Ludwigshafen steht Mannheim an Handelsbedentnng wenig nach. Stillere Städte sind Speyer und Worms, die im Mittelalter ihre Blütezeit gehabt haben. In den meisten der genannten Städte hat sich auch eine lebhafte In- dustrie entwickelt, weil auf dem Rhein billig Kohlen aus dem Ruhrbecken herbei- geschafft werden können. In der bayrischen Pfalz hat der Weinbau große volkswirtschaftliche Be- deutung; Mittelpunkt des Weinhandels ist Neustadt an der Hart. In den Mittel- städten der Hart, wie Kaiserslautern, Zweibrücken und Pirmasens, blühen mancherlei Gewerbe, begünstigt durch die Nähe des Saarkohlenbeckens. Im Großherzogtum Hessen hat die Rheinsladt Mainz (welcher Flußmündung gegenüber?) regeren Verkehr als die Hauptstadt Darmstadt. In der volkreichsten Stadt des oberrheinischen Gebietes, in Frankfurt am Main, das im Geldhandel eine hervorragende Stellung einnimmt und das auch mit Sachsen lebhafte Handels- beziehungen unterhält, trifft der Mainverkehr mit dem von Norddeutschland kommen- den zusammen. In der Nähe die Industriestädte Hanau (Schmncksachen) und
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