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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 85

1884 - Braunschweig : Wollermann
- 85 - dieser die großen Fähigkeiten und den militärischen Geist seines Sohnes. „O mein Gott,"rief er vor seinem Ende aus, „ich sterbe zufrieden, da ich einen so würdigen Sohn zum Nachfolger habe." Hier in Rheinsberg umgab sich auch der Kronprinz mit einem Kreis von Gelehrten und Künstlern, in deren Gesellschaft er seine Neigung zu Kunst und Wissenschaft zu befriedigen suchte. Mit Vorliebe beschäftigte er sich mit französischen Büchern, wie er denn überhaupt an französischer Sprache und französi- schem Wesen viel Gefallen fand. 6. Wegierungsanlritt. 1740. 28 Jahre alt, bestieg Friedrich den Thron. Gleich seine ersten Schritte erwarben ihm die Zuneigung des Volkes. Der strenge Winter des Jahres 1739 -1740 hatte eine große Teurung hervorgerufen; um derselben abzuhelfen, liest er die Vorratshäuser öffnen und das Korn zu billigen Preisen an die Armen ver- kaufen. Auch schaffte er die Riesengarde ab, denn sie war ihm zu teuer: sdafür aber ver- mehrte er das Heer in kurzer Zeit um 20000 Mann. Unermüdlich war der König für sein Volk thätig. Sein Grundsatz war: „Ich bin des Staats erster Diener." 62. Die beiden ersten schkestschen Kriege. 1741—1742 und 1744-1745. 1. Ansprüche auf Schlesien. Bald nach Friedrichs Thronbesteigung starb der Kaiser Karl Vi. Er hinterließ nur eine Tochter, Maria Theresia, welche seinem Willen gemäß Erbin seiner östreichischen Länder lverden sollte. Aber der Kurfürst von Bayern beanspruchte die Nachfolge. Die junge Kaiserin mußte sofort für ihre Krone gegen ihn ins Feld ziehen. Das, meinte Friedrich, sei eine günstige Gelegenheit für ihn, sich Schlesien zu erwerben. Nach einem alten Erbvertrage (Seite 78) hätte schon der große Kurfürst das Land erben müssen; aber der damalige Kaiser hatte es in Besitz genommen und den Kurfürsten mit dem Schwiebuser Kreise abgefunden. Sofort schrieb Friedrich an Maria Theresia, er sei bereit, ihr gegen alle ihre Feinde beizu- stehen, wenn sie ihm dafür Schlesien abtreten wolle. Aber noch ehe die Antwort eintraf, besetzte er Schlesien mit seinen Truppen. Maria Theresia aber ließ ihm sagen, er solle sofort Schlesien räumen und froh sein, wenn sie ihm den Angriff verzeihe. 2. Der erste schlesische Krieg. Am 10. April 1741 kam es bei Mollwitz in Schlesien zur Schlacht; beide Heere waren an Stärke einander gleich. Aber die östreichische Reiterei war der preußischen überlegen, sprengte sie auseinander und nahm die Kanonen. Schon schien es, als würde sie den Sieg gewinnen. Da griff Schwerin mit dem Fuß- volk an. Die beiden ersten Glieder luden und schossen auf den Knien, während die beiden folgenden über sie hinwegfeuerten. Die Östreicher hatten ein solches beständiges Feuern noch nie erlebt, waren bald nicht mehr heranzubringen und gerieten in Ver- wirrung. Als nun Schwerin noch einmal einen Hauptangriff machte, wurde der Feind geschlagen und zog sich zurück. Friedrich behielt ganz Schlesien. 3. Der zweite schlesische Krieg. Zwei Jahre später begann der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg erkämpfte Friedrich einen glänzenden Sieg. Als dann der alte Dessauer auch noch die Sachsen bei Kesselsdorf schlug, da mußte sich Maria Theresia wieder zum Frieden entschließen und auf Schlesien Verzicht leisten. 63. Der 7jährige Krieg. 1756—1763. 1. Ursache. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr Thränen in die Augen. Als sie daher mit ihren übrigen Feinden Frieden geschlossen hatte, dachte sie sofort daran, Schlesien wieder zu erwerben. Daher sah sie sich nach Bundesgenossen um; solche fand sie an Frankreich, Rußland. Sachsen und Schweden. Es wurde verabredet, 1757 unvermutet über Friedrich herzufallen und ihm einen Teil seiner Länder abzunehmen. 2. Lowositz. 1756. Friedrich erhielt von diesem geheimen Bündnis Kunde. Ehe sich die Feinde^dessen versahen, stand er mit seiner Armee in Sachsen^und schloß die sächsische
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