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1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 92

1912 - Danzig : Kasemann
92 Dichtung untrennbar zusammen. Ward der Blick müde der eintönigen Um- gebung, sv kann er sich auf dem grünen Hag ausruhen. Bald findet er sicherlich sein Wohlgefallen an dem Klein- und Stilleben der Hecke, an dem summenden Käfer und der leiernden Grasmücke, an dem lenzigmr Leben und Lieben von Tier und Pflanze, das keiner köstlicher schilderte als Fritz Reuter in seinem „Kein Hüsung". Er, der warmherzige, niederdeutsche Dichter, ward dadurch zum beredtesten Lobredner unserer schlichten Feldhecke, die Gott noch unseren Enkeln erhalten möge. Fritz Braun. Das Deutsch-Kroner Land. Das Dt. Kroner Gebiet, ein Land der Wälder lind Seen, ist von der Natur in bezug auf die Ertragsfähigkeit des Bodens recht stiefmütterlich bedacht worden. Wirklich gutes Ackerland, das auch Weizen trägt, findet man nur in der Mitte des Kreises. Darum ist die Kreisstadt Dt. Krone an der einen Seite von einer Reihe wohlhabender Dörfer und von prächtigem Laubwald umgeben, während die andere Seite einen ärmlichen Eindruck macht. Im „Klotzow" bei Dt. Krone bildet die Buche prächtige Bestände, und der Hertasee, umgeben von wechselvollem Mischwald, ist ein landschaft- liches Juwel unserer Heimat. In sandigen Gegenden ist natürlich die Kiefer, hier „Fichte" genannt, vorherrschend. Der äußerste Südwesten, die Gegend von Schloppe, hat zum Teil trostlose Ödländereien. Im 14. Jahrhundert gab es in dem nördlich der Netze gelegenen Land- striche 8 große Waldungen, wovon eine in das Kroner Land reichte. Jen- seits der Döberitz, ehemals der Markgrafen Grenze, die die langgestreckte Reihe der Seen von Stabitz bis Sagemühl verbindet und sich in die fisch- reiche Pilow ergießt, an deren Mittelläufe ebenfalls blaue Waldseen wie Perlen aufgereiht sind, befanden sich die großen Waldungen von Jbenholz und Thurbruch *), deren Kern heute noch die Plietnitzer und Schöntaler Forst bildet. Vierundzwanzig Kilometer lang erstreckt sich die „Heide", wie man hier sagt, von der Küddow nordwestlich, in der Mitte 8 Kilometer breit, ohne Dörfer und Städte, ohne eine Ansiedlung, bis zur oberen Pilow hin, wo sie sich, durch sogenannten „Bauerntanger" mit der Linicher Forst in Verbindung stehend, in pommerschen Waldungen fortsetzt, während sie andererseits von ihrer Mitte aus nach Osten an der Küddow entlang im Jastrower Stadtwalde wiederum Pommern erreicht. Da gibt es noch Kiefern, die kerzengerade und glattstämmig wie Palmen aufstreben und nur ganz oben eine kleine Krone tragen, Bäume, die das Entzücken des Forstmannes und des Holzhändlers bilden (Abb. auf S> 93). Die Sonne durchglüht den lichten Wald und brennt aus den hundertjährigen Bäumen goldgelbes Harz, das zu Klumpen erhärtet dem trocken-moosigen Waldboden zutaumelt. Da findet das scheue Reh Äsung und an den kühlen Fluten 9 Jbenholz erinnert an das Vorkommen der Eibe, wie im benachbarten Posen Jvenbusch und Jvenwerdcr. Nicht zu verwechseln ist Jbenholz mit Jbenhorst, dem im Memeldelta liegenden Schutzgebiet für Elche. — Thnrbrnch heißt heute noch eine Försterei in der Linicher Forst.
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