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1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 96

1912 - Danzig : Kasemann
96 Schloßberg bei dem Dorfe Wordel. Bei Machlin besaßen die Johanniter eine Johannisburg am See und bei dem Dorfe Schrotz, in spätpolnischer Zeit Starostensitz, hat es- ein „Castrum" gegeben, dessen Lage sich aber nicht mehr bestimmen läßt. Heute stehen noch burgähnliche Schlösser in Tiitz, Klausdors und Märk.-Friedland. Das erstere, ehemals der vornehmste Sitz der Wedells, hat in seinen ältesten Teilen aber nur einzelne Reste aus dem 16. Jahrhundert, die beiden andern sind erst im 17. und 18. Jahrhundert erbaut, jedoch standen an ihrer Stelle einst ältere Burgen. Die evangelischen Kirchen sind meistens in neuerer Zeit erbaut, und auch die katholischen Gotteshäuser haben kein hohes Alter. Bon den Mönchsorden hat sich keiner im Gebiete des Kreises niedergelassen, so daß auch Klöster fehlen, nur die Jesuiten gründeten zu Anfang des 17. Jahr- hunderts in Dt. Krone ein Kollegium und errichteten daselbst eine Schule (1665), die nach Aufhebung des Jesuitenordens 1781 in ein Königliches Gymnasium umgewandelt wurde, das noch heute im Volksmunde „Kloster" heißt. Die Besiedelung durch Leute aus verschiedenen Gegenden des Vater- landes hat die Folge gehabt, daß ein einheitliches Plattdeutsch, wie in Pommern, Mecklenburg und im Werder, in dem kleinen, in sich ab- geschlossenen Bezirk nicht herrscht, sondern es hat fast jedes Dorf eine andere Aussprache und gewisse Spracheigentümlichkeiten. Paul Gehrke. Drei Tage in der Tucheler Heide. i§in sonniger Sommerinoxgen! Die Eisenbahn führt uns „schnellen Flugs" durch den Norden des Kreises Pr. Stargard mit seiner landschaft- lichen Schönheit, den vielgestaltigen Schluchten, den blumigen Tälern und den freundlichen Mischwäldern. Liebliche Bilder, die inniges Entzücken und tiefe Begeisterung in unserer Brust auslösen! . . . Plötzlich — zwischen den Stationen Hochstüblau und Frankenfelde — nimmt die Landschaft einen anderen Charakter an. Der Zauber des baltischen Landrückens verschwindet, und vor unseren Blicken dehnt sich eine weite, mit Föhren besetzte Hochebene. Eine beklemmende Einförmigkeit! Nur hin und wieder leuchtet die weiße Rinde der Birken zwischen den rissigen Kiefernstämmen hervor; nur hin und wieder finden sich stillträumende Erlenhorste in zerstreuten Waldmooren und unterbrechen das Einerlei des Vegetationsbildes. „Die Tucheler Heide!" ruft einer unserer Reisegenossen. — Die Tucheler Heide, das Ziel unserer Fahrt! In Czersk, einem lebhaften Marktflecken, der durch seine Holzindustrie weit über die Provinz hinaus bekannt ist, verlassen wir den Eisenbahnzug Über den Bahndamm hinweg führt uns der Weg zum Heidewalde. Der schattenlose Wald, die Kiefernheide umfängt uns. Auf weite Strecken vermissen wir jedes Unterholz; an anderen Stellen tritt uns der immergrüne und formenreiche Wacholder zuweilen in stattlichen Exemplaren entgegen. Der Waldboden ist vielfach mit einigen in dichten Teppichen auftretenden Moos-
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