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1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 112

1912 - Danzig : Kasemann
112 betupft kaum, eiu Zeichen seines geringen Gehaltes an kohlensaurem Kalk. Er ist natürlich zum Kalkbrennen untauglich und hat wohl so den Namen „Toter Kalk" erhalten. Bei Thorn wurde ein anderes Gestein, nämlich „weiße Schreibkreide", erbohrt. In Zigankenberg bei Danzig bei der Hartmannschen Tief- bohrung, die das mächtigste Kreideprofil Westpreußens auf- deckte, folgen unter den Kreidemergelschichten helle und dunkle, Glaukonit führende Sande bis 249 w. Dann zeigten sich Grünsandschichten mit Muscheln, Knochen und Donnerkeilresten bis zur größten erreichten Tiefe von 296 m. Zur Charakterisierung einer Ablagerung sind die Reste von versteinerten Tieren und Pflanzen von größter Wichtig- keit. Die in dem oberen Kreidemergel gefundenen Donnerkeile erwiesen sich als Polemuitslla mneronata (vgl. Abb.), eine Art, die überall in den obersten Kreideschichten, dem Ober- senon, gefunden wird. Die Muschelreste zeigten unter anderem Austernfchalen (08trea 8pee.) und Kammufchel (Pecten spec.). Nach dem oben erwähnten Donnerkeil werden diese Schichten als Mneronaten-Kreide bezeichnet. In den Grünsandschichten fanden sich an Versteinerungen Ostroa semiplaua und Ostrea hippopodium, sowie Bruch- stücke anderer Austern, ferner Haifischzähne, dazu Belemniten in kleineren, zum Teil abgerollten Exemplaren. Dies ist jedoch eine andere Art (oder Gattung) von Donnerkeilen, als die im Kreidemergel gefundene, nämlich Actinocamax west- falicus. Hieraus läßt sich feststellen, daß der Grünsand zum Untersenon, speziell zu dem Emscher gerechnet werden muß. Andere Stufen der Kreideformation außer dem Senon sind bislang in unserem Gebiete nicht bekannt geworden. Belemnitella mucronata, ein Leittier der oberen Kreide. a) vollständige Scheide; b) Querschnitt durch den oberen Teil der Scheide. Das Tertiär. Alle jene Ablagerungen und Schichtenbildungen, die un- mittelbar unter dem Diluvium und über der Kreide aus- gebreitet sind, die, wie die Geologen sagen, das liegende des Diluviums bilden, gehören bei uns dem Tertiär an. Nur ausnahmsweise lagert das Diluvium direkt auf älteren Schichten, nämlich auf Kreide. Das ist der Fall in der Weichselniederung, wo das Tertiär ursprünglich wohl auch überall vorhanden gewesen, jedoch stellenweise einer tief- gehenden Erosion zum Opfer gefallen ist, die vor und während der Eiszeit ihre Wirksamkeit hier entfaltete. Auch bei Thorn (Czernewitz) fand man unter 48,5 m mächtigen Quartärbildungen direkt Kreide, die allerdings hier bis — 8,5 m unter Nn aufragt. Sonst aber stößt man regelmäßig unter dem Diluvium auf Tertiär. Von den verschiedenen Abteilungen der Tertiärsormativn (Eozän, Oligozän, Miozän und Pliozän) sind nur die beiden mittleren in unserem Gebiete Zahn von Mastodon Zaddacliii. (Leitfossil des Pliozäns.)
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