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1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 185

1912 - Danzig : Kasemann
185 dieser Zeit milde und feucht. „Ausgedehnte Tvrstnoosdecken bildeten sich aus und verursachten die Entstehung großer Hochmoore. Am Ende der Eichenperiode wurde das Klima trockener, die Torfmoose verkümmerten in- folgedessen oder gingen zugrunde, und die Hochmoore bedeckten sich statt ihrer mit Wollgräsern und Strauchheiden, stellenweise mit kümmerlichen Nadel- und Birkenwäldern oder mit Waldgebüsch." In diese Zeit fällt ein neuer Zuzug pontischer Arten aus dem Südosten, die Weichsel als Zug- straße benutzend: Zwergkirsche1), Österreichischer Ehrenpreis u. a. Als die Ostsee die vorhin gekennzeichneten Senkungen erfuhr und das nach einer damals zahlreich vorkommenden Schnecke, der Litorina litorea, benannte Litorina-Meer entstand, das, wie vorhin angedeutet, das kon- tinentale Lokalklima veränderte, waren die geeigneten Daseins- bedingungen für eine Anzahl an ein feuchtes und kühles Klima ge- bundenerpflanzen ge- boten, die wir nach ihrem Hauptverbrei- tungsgebiet als at- lantische bezeichnen. Die große Glocken- heide b), der Gagel- strauchs) und andere mögen dann zu uns eingewandert sein. Auch die Küsten- flora empfing aus dem Westen, aber auch aus dem Osten, neue Glieder. Die letzte Hauptabteilung der Entwicklungsgeschichte unseres heimischen Pflanzenlebens brachte uns zwei wichtige Baumarten: die Fichte aus dem Osten und die Buche aus dem Südwesten. Die erstere, die heute nur an der ostpreußischen Grenze bei Elbing und Dt. Eylan wildwachsend vor- kommt, dürfte ehedem verbreiteter gewesen sein. Reste von untergegangenen Fichtenwäldern liegen beispielsweise in einigen Mooren des Kreises Putzig begraben. Während der langen Entwicklung der Landflora wurde auch die Vege- tation der Gewässer bereichert. Nach den ersten Phasen, die wir als die Zeit der Laichkräuter (Potamogetonaceeo) — mit der Dryaszeit zusammen- fallend —- und die Zeit der Seerosengewächse (^mpbaaaeoon) — mit der Birken- und dem Hauptteil der Kiefernepoche zusammenfallend — benennen, folgt die Zeit der Wassernuß5) — mit dem Ende der Kiefern- und der Eichenzeit zusammentreffend. Bemerkenswert ist es, daß die Wassernuß nicht i) Prunus fruticosa. 2) Veronica austriaca. 3) Erica tetralix. 4) Myrica gale. 5) Trapa natans. Leitfossilien der vier postglazialen Entwicktungsperioden der Ostsee: a) Yoldia arctica. b) Ancylus fluviatilis, c) Litorina litorea, d) Mya arenaria.
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