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1912 -
Danzig
: Kasemann
- Autor: ,
- Hrsg.: Gehrke, Paul, Schwandt, Wilhelm, Preuß, H., Hecker, Robert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Seminar, Präparandanstalt, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Pest und weit nach Rußland hinein vorhanden. Die an Bahndämmen, auf
Sandfeldern und ähnlichen Orten in Herden auftretende kanadische Dürrwurz
hat sich ungefähr von 1675 an in Südeuropa und später in Nordeuropa ver-
breitet und findet sich gegenwärtig als eine der häufigsten Pflanzen des
aufgelockerten Bodens bis zum Altai und Himalaya. Das an der Westküste
Amerikas (von Mexiko bis Chile) beheimatete Knopfkrauts trat in Deutsch-
land zuerst im Jahre 1807 bei Osterode
in Ostpreußen auf, woselbst es nach An-
nahme einiger Pflanzenkenner durch Fon-
rage der französischen Armee eingeschleppt
sein soll. Heute gehört es vielerorts zu
den lästigsten Unkräutern. Die Gaukler-
blume 2), deren Heimat ebenfalls die ameri-
kanische Westküste ist. wird seit 1812 in
Europa als Zierpflanze kultiviert. Oft
dem Gartenverbande entflohen, tritt sie
jetzt an unsern heimischen Gewässern in
spontanen Formationen auf und macht
dort den Eindruck völliger Ursprünglich-
keit. Die stattliche Nachtkerze gelangte zu
Anfang des 17. Jahrhunderts aus dem
östlichen Nordamerika (Virginia) nach
Europa (in den botanischen Garten zu
Padua) und wurde später ihrer Wurzel
wegen als „Rapvntika" vielfach gebaut.
Schon um die Mitte des 18. Jahrhun-
derts galt sie in Europa als völlig ein-
gebürgert, und heute reicht ihre europäische
Verbreitung von Südfrankreich durch Nord-
italien bis Mittelrußland und von Schott-
land über Schweden bis zum Kaukasus.
Ähnliche Beispiele könnten noch in größerer
Zahl ausgeführt werden. Der Kürze halber
seien aber nur noch einige der wichtigen
nordamerikanischen Arten genannt, welche
außer den vorigen in unserer Heimat-
provinz auftreten: Der Bogen-Amarant
kommt besonders in den südlichen und
westlichen Gebietsteilen als Gartenunkraut vor; ähnliche Standorte besiedelt
der steife Sauerklee im Gesamtgebiet; amerikanische Astern u. a. stellen nicht
selten eine dekorative Herbstzierde der Dorfstraßenflora dar; die Erdartischocke,
die bereits um 1654 im benachbarten Ostpreußen kultiviert wurde, verwildert
des öfteren, gelangt bei uns aber infolge der kurzen Vegetationsdauer selten
zur Blüte; spitzblättriger und rauhhaariger Sonnenhut, Zierden vieler Dorf-
gärten, treten zuweilen in natürlichen Verbänden auf; auf der west- und
vstpreußischen Seite des Brausen hat sich der eine große Ausbreitungs-
fähigkeit besitzende, verwachsenblättrige Zweizahn3) eingefunden; der ein- i)
i) Galinsoga parviflora. 2) Mimulus lutens. 3) Bidens coimatus.