Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 198

1912 - Danzig : Kasemann
198 Pest und weit nach Rußland hinein vorhanden. Die an Bahndämmen, auf Sandfeldern und ähnlichen Orten in Herden auftretende kanadische Dürrwurz hat sich ungefähr von 1675 an in Südeuropa und später in Nordeuropa ver- breitet und findet sich gegenwärtig als eine der häufigsten Pflanzen des aufgelockerten Bodens bis zum Altai und Himalaya. Das an der Westküste Amerikas (von Mexiko bis Chile) beheimatete Knopfkrauts trat in Deutsch- land zuerst im Jahre 1807 bei Osterode in Ostpreußen auf, woselbst es nach An- nahme einiger Pflanzenkenner durch Fon- rage der französischen Armee eingeschleppt sein soll. Heute gehört es vielerorts zu den lästigsten Unkräutern. Die Gaukler- blume 2), deren Heimat ebenfalls die ameri- kanische Westküste ist. wird seit 1812 in Europa als Zierpflanze kultiviert. Oft dem Gartenverbande entflohen, tritt sie jetzt an unsern heimischen Gewässern in spontanen Formationen auf und macht dort den Eindruck völliger Ursprünglich- keit. Die stattliche Nachtkerze gelangte zu Anfang des 17. Jahrhunderts aus dem östlichen Nordamerika (Virginia) nach Europa (in den botanischen Garten zu Padua) und wurde später ihrer Wurzel wegen als „Rapvntika" vielfach gebaut. Schon um die Mitte des 18. Jahrhun- derts galt sie in Europa als völlig ein- gebürgert, und heute reicht ihre europäische Verbreitung von Südfrankreich durch Nord- italien bis Mittelrußland und von Schott- land über Schweden bis zum Kaukasus. Ähnliche Beispiele könnten noch in größerer Zahl ausgeführt werden. Der Kürze halber seien aber nur noch einige der wichtigen nordamerikanischen Arten genannt, welche außer den vorigen in unserer Heimat- provinz auftreten: Der Bogen-Amarant kommt besonders in den südlichen und westlichen Gebietsteilen als Gartenunkraut vor; ähnliche Standorte besiedelt der steife Sauerklee im Gesamtgebiet; amerikanische Astern u. a. stellen nicht selten eine dekorative Herbstzierde der Dorfstraßenflora dar; die Erdartischocke, die bereits um 1654 im benachbarten Ostpreußen kultiviert wurde, verwildert des öfteren, gelangt bei uns aber infolge der kurzen Vegetationsdauer selten zur Blüte; spitzblättriger und rauhhaariger Sonnenhut, Zierden vieler Dorf- gärten, treten zuweilen in natürlichen Verbänden auf; auf der west- und vstpreußischen Seite des Brausen hat sich der eine große Ausbreitungs- fähigkeit besitzende, verwachsenblättrige Zweizahn3) eingefunden; der ein- i) i) Galinsoga parviflora. 2) Mimulus lutens. 3) Bidens coimatus.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer