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1. Heimatkundliches Lesebuch - S. 210

1912 - Danzig : Kasemann
— 210 überall nord- und ostwärts durch den Sprosser ch abgelöst wird, beherbergen ferner Kolonien der Singdrossel^) und manche andere Seltenheit, selbst die prächtige Smaragdeidechse1 * 3) soll dort noch vorkommen. Im Röhricht der Weichselkämpen brütet die seltene Beutelmeise^), in den Parowen hat die prächtigste unter den europäischen Wegwespen, Hompiiu8 huaciripuneratem F., bei Kulm ihre Höhlen, alles Tiere, die kaum jemals weiter nördlich gefunden wurden, für die das südliche Weichseltal den nördlichsten Ansiedelungsplatz bedeutet. Es gibt aber auch Ostländer unter diesen Laub- waldbewohnern, für die westpreußische Fund- orte die allerwestlichsten sind. Dazu gehört der schmucke Karmingimpel ^), die Freude eines jeden Ornithologen. Auch den Wechsel unseres Faunenbildes können wir gut im Laubwalde beobachten. Der Wald ist heute der Aufenthaltsort des Goldammers^), der einstmals die Wegbüume und Felder be- wohnte. Dort ist er jetzt verdrängt von dem südwärts her eingewanderten Vetter, dem Grauammer7). Und die Weinbergschnecke^) wiederum bietet uns ein Beispiel von einem Tier, das durch den Menschen absichtlich eingeführt wurde und sich nun fest einge- bürgert hat. Man findet sie bei uns nur an solchen Stellen, wohin sie sich verbreiten konnte von den Küchengärten der Ordens- niederlassungen ans. Welch reiches Leben aber gibt erst in solchem Laub- oder Mischwald das Wasser! Eine Quelle, ein in der Wiese langsam zu- sammentretendes Bächlein, wie sind sie um- lagert von den Kleinen in der Tierwelt. Auf der Wasserfläche tummeln sich krei- selnd die blanken Taumelkäfer9) deren größe- rer grüner Genosse mit dem gelben Rande 10) bei uns seine nördlichste Fundstelle hat, da laufen langbeinige Wanzenarten darüber hin, ausladenden Beinen, daß sie nicht einsinken, oder gedrungener und flügellos^), und dann ganz charakteristisch für kraut- überschattete Waldbüche. Goldfunken gleich gleiten schnellen Fluges zierliche Fliegen^) uferauf, uferab, teilweise mit starkem Silberglanz der zarten Leiber prunkend^), teils mit neckischem, kalkweißem Spitzenfleck der Flügel koket- tierend 15). Die aus dem Wasser ragenden Steine, die vom rasch brausenden Bach stets feucht gehalten werden, sind ihre Lieblingssitze, mehr aber noch 1) Luscinia philomela. 2) Turdus musicus. 5) Lacerta viridis L. 4) Remizius pendulinus. 5) Carpodacus erythrinus. 6) Emberiza citrinella, p E. eia. 8) Helix pomatia L. 9) Gyrinidae. 10) Aulonogyrus concinnus Ktug. X1) Limnobates. 12) "V elia rivulorum. 13) Dolichopodidae. 14) Argyra diaphana und Leucostola vestita. 35) Poecilo- bothrus nobilitatus und Liancalus virens Scop.
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