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1. Sagen - S. 37

1912 - Berlin : Oehmigke
37 31. Friedrich Wilhelm l. als Ehestifter, An einem schönen Morgen geht Des Königs strenge Majestät in Potsdams schatt'gen Lindenwegen. Kommt eine Jungfer ihm entgegen, hübsch, artig und vor allem schlank und wie ein Flügelmann so lang. Es heitert sich das Angesicht des Königs, er besinnt sich nicht: „Sie geht nach Potsdam, liebes Kind? Bestelle Sie mir das geschwind!" Und tritt gleich in ein Häuschen hier, verlangt Tint', Feder und Papier, schreibt Order mit höchsteigner Hand, streut dick darauf den märkischen Sand und drückt den preußischen Adler draus und sagt zur Schönen: „Da, nun lauf und gib's in der Kaserne ab !" wobei er ihr 'nert Gulden gab. Das Mädchen hat die Majestät nun erst erkannt, und zweifelnd geht, den Inhalt ahnend, sie zum Tor, und Tränen brechen schon hervor. Da kommt ein zitternd Mütterlein, gekrümmt vom Alter, runzlig, klein, die sagt: „Was ist dir, liebes Kind?" „Ach, Mutter, trage Sie geschwind den Brief da drüben hin nur eben, ich will Ihr gern den Gulden geben." „Den Brief — den Gulden — ei, recht gern!' Und sie geht tapfer zur Kasern! Der Oberst sprach: „Wart' Sie ein wenig!" erbricht den Brief — „Ein Brief vom König!‘ Er pustet von der Schrift den Sand, er liest, was frisch geschrieben stand, liest zweimal, dreimal diesen Brief, worauf er Kriegsrat gleich berief. Denn was stand in dem Schreiben drin?
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