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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 38

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
38 45. Die Provinz Westfalen. 20000 qkm — 1^3 Baden; 3,6 Mill. größtenteils kath. Einw. Nordöstlich von der Rheinprovinz, zwischen dem Rhein und der Weser, liegt die Provinz Westfalen, das Land der „roten Erde". Den südlichen Teil derselben nimmt das erz- und kohlenreiche Sauer-- land ein, das von der Ruhr und deren Nebenbächen durchströmt wird. Im Gebiet der Ruhr reiht sich Stadt an Stadt, Fabrik an Fabrik, Bergwerk an Bergwerk. Den Norden der Provinz durchzieht in langer Linie der Teutoburger Wald, der vorwiegend mit Buchen bewachsen ist. Der übrige Boden Westfalens ist größtenteils Tiefland und zeichnet sich durch Fruchtbarkeit und den Schmuck herrlicher Eichenwälder aus. Letztere hegünstigen insbesondere die Schweinezucht. — Westfälischer „Pumpernickel" (ein grobes Brot) und westfälischer Schinken sind in ganz Deutschland bekannt. Im Teutoburger Walde entspringt die Ems, ein schiffbarer Küsten-- stuß, der sich nach einem Laufe von 300 km in die Nordsee und zwar in den Dollartbusen ergießt. Rhein-Emskanal. Dortmund (176), im Ruhrgebiet, ist die größte Stadt des west- fälischen Industriebezirkes. Münster (81), die altertümliche Äauptstadt Westfalens, hat eine Hochschule für katholische Priester. Im großen Saale des Rathauses wurde 1648 der Westfälische Friede unterzeichnet. (Siehe Osnabrück Seite 39.) Bielefeld (72), im Teutoburger Walde, ist berühmt durch seine Leinwandindustrie. Minden, bei der Westfälischen Pforte, ist eine sehr alte Stadt. 46. Die Provinz Hannover. 38000 qkm — 2x/2 Baden; 2,8 Mill. evang. Einwohner. Das ehemalige Königreich Hannover liegt nördlich von Westfalen und reicht von der Ems bis zur Elbe. Es besteht aus drei Hauptteilen: Ost--, West- und Südhannover. Ost- und Westhannover sind durch das Großherzogtum Oldenburg von einander geschieden und hängen nur im Süden zusammen. Südhannover ist durch ein schmales braunschweigisches Gebiet vom Hauptlande getrennt. Der größte Teil Hannovers (etwa 4/ö) ist Tiefland mit ausgedehnten Moor-- und Heidestächen. Nur der Süden des Landes ist gebirgig und enthält Teile des Teutoburger Waldes, der Wesergebirge und des Harzes. Der mit Tannen bewachsene Larz erhebt sich aus einem Kranze von Bor- bergen zu einer Löhe von 1140 m und enthält in seinem Innern Silber, Kupser und Blei. Der höchste Berg des Larzes ist der durch viele Sagen bekannte Brocken oder Blocksberg. Berühmt ist die Larzer Vogelzucht. Die größte Heide ist die Lüneburger Heide, ein sandiger 100 —150 m hoher Landrücken. So weit das Auge reicht, ist der Boden mit Heidekraut, spärlichem Grase und mächtigen Granitblöcken bedeckt, hie und da unterbrochen von Kieferwaldungen oder Buchweizenfeldern. Liberall herrscht lautlose Stille. Nur das Summen der Bienen, der Gesang eines Vogels oder das Blöken einer Herde von Heideschnucken (kleiner schwarzer Schafe) verrät die Nähe lebender Wesen. In den oft
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