1911 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Hüffner, Jakob, Mattes, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Bergen (80), ist berühmt durch seine Keringsfischerei. Ii, 23.
Kamwerfest, beim Nordkap, die nördlichste Stadt Europas, wird von
Fischerlappen bewohnt. Kier geht die Sonne im Winter 10 Wochen lang nicht
auf und im Sommer ebenso lang nicht unter. Das wunderbare Schauspiel der
„Mitternachtssonne" und die großartige Gebirgs- und Inselwelt Norwegens
veranlassen im Sommer viele Tausende zu einer „Nordlandreise", in, 134.
75. Großbritannien und Irland.
315 000 qkm — 2/3 Deutsch!.; 45 Mill. Einw.
a. Die zwei Inseln Großbritannien und Irland umfassen mit mehreren
Gruppen kleinerer Inseln die zu einem Königreich vereinigten Länder
England, Schottland und Irland. Sie liegen zwischen der Nordsee
und dem Atlantischen Ozean und sind von dem europäischen Festlande
durch die Straße von Calais (kalä) und den Kanal getrennt.
England ist im Osten eben, im Westen gebirgig; Schottland wird
von einem wilden Gebirge durchzogen, das tiefe Schluchten und viele
Köhlen zeigt; Irland ist am Rande meist gebirgig, im Innern dagegen
eben. Das Meer dringt in breiten und tiefen Buchten weit in das Land
und bildet ausgezeichnete Käsen.
Die Flüsse sind kurz, aber wasserreich und schiffbar und erweitern sich
an ihrer Mündung zu Meerbusen. Der bedeutendste ist die Themse.
Kein Land in Europa hat so viele schiffbare Kanäle wie England; dieselben
gehen teilweise tunnelartig durch Berge.
t>. Das Klima ist besonders in England feucht und nebelig, doch
nicht ungesund; die Winter sind milder, die Sommer kühler als bei uns?)
Im Kerbst ist der Nebel oft so dicht, daß man kaum einige Schritte weit
sehen kann. Infolge der großen Feuchtigkeit sind die Wiesen so üppig
grün, wie in keinem andern Lande Europas. Die Viehzucht steht daher
in höchster Blüte; die englischen Vollblutpferde sind die besten Renner.
Auch der Ackerbau wird ffeißig betrieben und erzeugt hauptsächlich Getreide
und Kartoffeln. Nur das schottische Kochland ist unergiebig. Ein un-
vergleichlicher Reichtum an Eisen und Steinkohlen ffndet sich namentlich in
England. Nirgends gibt es mehr Fabriken aller Art, nirgends lebhafteren
Verkehr, nirgends größeren Reichtum.
Der Kandel Englands ist der ausgebreitetste auf der ganzen Erde;
seine Seemacht wird bis jetzt von keinem andern Staat erreicht. Liber
20000 Schiffe tragen die Erzeugnisse Englands in fremde Länder.
Die Bewohner der drei Königreiche weisen große Unterschiede auf. Die Eng-
länder, die Nachkommen der Angeln und Sachsen, sind ernst, kaltblütig und unter-
nehmend und finden ihre größte Freude an Wettrennen und Ningkämpfen. Die
Schotten haben in ihrer kleidsamen Tracht manche Ähnlichkeit mit den heiteren,
kräftigen Tirolerm Die Iren leben größtenteils in drückender Armut, da der Boden
fast ganz in den bänden englischer Gutsherren ist, die ihn stückweise verpachten. Die
Engländer und Schotten sind evangelisch, die Iren katholisch.
c. Städte. In England:
London, a. d. Themse, ist der erste Kandelsplatz und die größte
i^>tadt der Erde (7 Mill. Einw.). Es hat einen Llmfang von 60 km
und mehr Einwohner als das Königreich Bayern.
~ chhlima.