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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 152

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
152 Titel eines Königs von Jerusalem an. Das neue Königreich hatte fort- während gegen die Türken zu kämpfen, weshalb noch sechs Kreuzzüge unternommen wurden (von 1096- 1248). Trotzdem gingen nach und nach alle christlichen Besitzungen im hl. Lande wieder an die Türken verloren. c. Waren auch die Kreuzzüge insofern erfolglos, als es nicht möglich war, Jerusalem den Christen dauernd zu erhalten, so sind sie doch von un- berechenbaren Folgen für das Abendland gewesen. Der Sinn für Religiosität wurde erhöht, die kriegerische Roheit gemildert, Rittertum und Dichtkunst blühten auf. Die Kenntnis fremder Sprachen, Länder und Produkte verbreitete sich, und der Landet nahm einen großartigen Aufschwung. Genua und Venedig waren nun bis zur Entdeckung Amerikas die ersten Landelsstädte in Europa. I, 115, 135; Iii, 168—170. 168. Das Rittertum. a. Erziehung der Ritter. Die Lauptmacht des deutschen Leeres bildete seit Leinrich I. die Reiterei. Da jeder Krieger für Waffen, Roß und Lebensmittel selbst zu sorgen hatte, so konnten nur Reiche und Vornehme als Reiter dienen. Diese genossen dafür auch ein höheres Ansehen und bildeten einen eigenen Stand, den Ritterstand. Die Ritter wurden für ihren Beruf sorgfältig erzogen. Im siebenten Jahre wurde der junge Adelige einem angesehenen Ritter übergeben, dem er als Edel- knabe (Page) diente und der ihn in feiner Sitte und allen ritterlichen Künsten unterwies. Im 14. Jahre wurde er mit dein Schwerte umgürtet, und er begleitete nunmehr als Knappe seinen Lerrn in den Krieg, zum Turnier (Kampfspiel) und auf die Jagd. Latte er sich wieder 7 Jahre treu bewährt, so wurde er im 21. Lebensjahre unter großen Feierlichkeiten in den Stand der Ritter aufgenommen. Er bereitete sich durch Fasten, Wachen und Gebet auf die feierliche Landlung vor. In einer Kirche, vor dem Altare wurde er mit der Waffenrüstung angetan und legte das Gelöbnis ab, die Kirche und ihre Diener zu ehren, die Ungläubigen zu bekämpfen, die Wahrheit zu reden, die Witwen und Waisen zu beschützen und seine Ehre unbefleckt zu erhalten. Lierauf erhielt er die goldenen Sporen, das Abzeichen der Ritterwürde, und der vornehmste der anwesenden Ritter gab ihm mit dem stachen Schwerte drei Schläge auf den Nacken und die Schultern; das war der Ritterschlag. An diese kirchliche Feier schloffen sich noch weltliche Festlichkeiten, Turnier, Bankett und Tanz an. Ii, 137. b. Die Ritterburg. Der Ritter wohnte in einer Burg, die gewöhnlich auf einem steilen, schwer zugänglichen Felsen lag. Sie war durch mächtige Mauern ge- schützt, häufig auch von einem tiefeil,Graben umgeben, über den eine Zugbrücke führte. (Siehe Burg Lohenzollern S. 30.) Über dein Eingangstore erhob sich ein Turm, auf dem der Burgwächter stand, der durch sein Lorn den Bewohnern der Burg den friedlichen Besuch und den nahenden Feind ankündigte. An einer Seite des geräumigen Burghofes, in welchem auch der oft sehr tiefe Burgbrunnen stand, lagen die Pferdeställe und die Wohnungen der Knechte. Das Hauptgebäude aber bildete das Herrenhaus mit dem Rittersaal, der mit Waffen, Siegeszeichen und den Ahnenbildern des Ritters geschmückt war. Eine Treppe höher oder dem Herrenhaus gegenüber lagen die Kemnaten, d. h. die Zimmer für die Burgfrau und die Kinder. Auch eiue Burgkapelle fand sich in der Regel vor. Über alle Gebäude hinaus aber ragte der Bergfried, d. h. der Hauptturm, der dem Ritter bei einer Be- lagerung als Hauptverteidigungs- und letzter Zufluchtsort, zugleich aber auch als Kerker
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