1911 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Hüffner, Jakob, Mattes, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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c. Während die Portugiesen mit der Auffindung eines solchen Weges
beschäftigt waren, kam Christoph Columbus aus Genua auf den Gedanken,
Indien müsse wegen der Kugelgestalt der Erde auch durch eine Fahrt
nach Westen zu erreichen sein. Er teilte seine Pläne zuerst seiner Vater-
stadt, dann dem Könige von Portugal mit und bat um Schiffe, allein
umsonst. Jetzt ging er nach Spanien, wo er nach 8jährigen Bemühungen
von König Ferdinand und dessen Gemahlin Isab ella drei schwache
Fahrzeuge mit 120 Mann Besatzung erhielt.
Mit diesen segelte er am 3. August
1492 von dem Lasen Palos (jetzt
Luelva) aus nach Westen ab. Da
man aber lange nichts als Limmel
und Wasser sah, wurden seine Leute
mutlos und unzufrieden und ver-
langten drohend die Rückkehr. End-
lich klindigte sich die Nähe des Landes
an. Das Senkblei erreichte Grund;
Landvögel kamen herangeflogen, und
die Wellen trieben einen Banmast
mit roten Beeren an die Schiffe.
Nach 70 Tagen landete man am
12. Oktober auf einer kleinen Insel,
welche Columbus San Salvador,
d. h. hl. Erlöser, benannte. Auf 3
weiteren Fahrten entdeckte er auch
die großen Inseln Kuba und Laiti
und das Festland an der Orinokomündung. Da Columbus der Meinung war,
die aufgefundenen Inseln gehörten zu Indien, so erhielten diese den Namen West-
Indien. Die neuentdeckten Länder wurden für Spanien in Besitz genommen;
Columbus aber wurde mit Llndank belohnt und starb verlassen und vergessen.
(„Ei des Columbus".)
d. In der „Neuen Welt", die nach dem italienischen Reisenden
Amerigo Bespucci (rve8put8clü) den Namen Amerika erhielt, fand
man bald große Schätze an Gold und Silber und niitzliche Gewächse aller
Art, z. B. die Kartoffel, den Tabak und den Mais. Dadurch wurde dem
Landet ein neuer Weg geöffnet, und die Länder am Atlant. Ozean (Spanien,
Portugal, Lolland und England) erwarben sich ungeheuere Reichtümer.
e. Mit der Entdeckung Amerikas schließt ein wichtiger Zeit-
abschnitt in der Geschichte, nämlich das Mittelalter, und es be-
ginnt die Neuzeit.
180. Maximilian I., der letzte Ritter. 1493—1519.
Iii, 174.
a. Maximilian I. stammte aus dem Lause Labsburg, bei welchem
die Kaiserwürde bis 1806 verblieb. Er war geschmückt mit allen Vorzügen
des Körpers und des Geistes. Ausgezeichnet durch hohen, kräftigen Wuchs,
durch seltene Körperkraft und Gewandtheit in allen ritterlichen Kbungen,
besaß er die Kühnheit des Kriegsmannes und die Waghalsigkeit des Ge-
birgsjägers; dazu war er ein Freund der Kunst und Wissenschaft.
Christoph Columbus.