1911 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Hüffner, Jakob, Mattes, Friedrich Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Töchterschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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b. Eine der wohltätigsten Anstalten, welche ihm Deutschland verdankt,
ist die Post. Früher wurden Briefe durch reitende Boten von einer
Handelsstadt zur anderen, Pakete und Personen aber durch Lohnkutscher
befördert. Briefe ins Ausland, sowie nach Orten, welche nicht an der
Landstraße lagen, mußten mit einer paffenden Gelegenheit oder durch be-
sondere Boten abgesandt werden, was einesteils unsicher, andernteils aber
auch kostspielig war. Die erste regelmäßige
Postverbindung ließ Maximilian zwischen Wien
und Brüssel durch den Grafen von Thurn und
Taxis einrichten, den er zum Gen er alp oft me ist er
errmnnke. Nach und nach verbreiteten sich die
Posten über ganz Deutschland und wurden immer
mehr vervollkommnet.
c. Die Zeiten des Faustrechts und des
Raubrittertums waren zwar vorüber; aber Ruhe
herrschte deshalb noch nicht im Lande. Die
Adeligen führten beständig Kämpfe (Fehden)
untereinander oder mit den Städten. Am die
öffentliche Sicherheit wieder herzustellen, führte
der Kaiser den ewigen Landfrieden ein. Nie-
mand durfte sich mit den Waffen Recht ver-
schaffen, sondern alle Streitigkeiten sollten durch
das Reichskammergericht, welches zuerst in
Frankfurt a. M., dann in Wetzlar a. d. Lahn
seinen Sitz hatte, entschieden werden. 8 214.
Zur besseren Handhabung der Ordnung
wurde das Reich in zehn Kreise eingeteilt.
Jedem Kreis war ein Fauptmann vorgesetzt, Maximilian I.
welcher die Ruhestörer bestrafte.
d. Zum Schutze des Reiches errichtete Maximilian ein Reichsheer;
dasselbe bestand aus Söldnern, die den Namen Landsknechte führten.
Sie waren mit einem kurzen Schwerte, zwei Pistolen, einer 5 m langen
Pike oder statt dieser mit einer Muskete bewaffnet. Zn seinen Kriegen
mit den Franzosen und Türken hatte er aber wenig Glück, weil ihn die
Reichsfürsten nicht nachhaltig unterstützten. Glücklicher war er in der
Vergrößerung seiner Fausmacht. Durch seine eigene Feirat hatte er die
reichen Niederlande gewonnen; durch eine andere Familienverbindung erwarb
er Angarn und Böhmen. Seinen Sohn Philipp den Schönen ver-
mählte er mit der Erbin des Spanischen Reiches, wozu auch die neu-
entdeckten Länder Amerikas gehörten.
Wegen seiner Tapferkeit und ritterlichen Gesinnung erhielt Maximilian
den Ehrennamen „der letzte Ritter".
181. Die Reformation. 1517.
a. Der kunstliebende Papst Leo X. bedurfte zum Ausbau der pracht-
vollen Peterskirche in Rom viel Geld. Er erteilte deshalb allen, welche
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