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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 178

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
178 196. Folgen der französischen Revolution. So schrecklich aber auch die französische Revolution an sich war, und so schweres Anheil sie in der Folge besonders über Deutschland brachte, so ging dieses furchtbare Ereignis doch nicht vorüber, ohne für die Mensche heit auch großen Nutzen gestiftet zu haben. Durch die Heimsuchung geprüft, wurden die Völker, welche vorher dem Leichtsinn und Anglauben verfallen waren, wieder mit aufrichtiger Gottesfurcht, mit ernstem, sittlichem Willen beseelt. In Deutschland entzündete sich anstelle der früheren Gleichgiltigkeit gegen das große Vaterland wieder eine glühende Vaterlandsliebe und die heiße Sehnsucht nach Wiederherstellung eines starken, einigen Reiches. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war Deutschland in mehr als Zoo einzelne, selbständige Staatsgebiete zersplittert; nach den Befreiungs- kriegen war das Land nur noch in 38 Teile getrennt und so ein großer Schritt zur Einigung gemacht. Auch in der Rechtspflege bürgerten sich manche Fortschritte ein. Alle Menschen wurden vor dem Gesetz als gleich und ebenbürtig erachtet. Das Volk wurde (durch Einführung der Schwurgerichte) zu tätiger Mit- wirkung beim Rechtsverfahren beigezogen. Die absolute (unumschränkte) Fürstengewalt wurde gebrochen; es kamen allmählich überall Verfassungen zustande, durch welche das Volk das Recht erhielt, bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Landes seinen Willen zum Ausdruck zu bringen. So kann man auch bei diesem furchtbaren Ereignis erkennen, daß Gott alle Dinge zum besten zu lenken weiß. § 203. 197. Napoleon Bonaparte. a. Napoleon Bonaparte war 1769 auf der Insel Korsika geboren, wo sein Vater Advokat war. Schon als Knabe zeigte er große Vorliebe für das Kriegswesen, und eine kleine Kanone war sein liebstes Spielzeug. In einer französischen Kriegsschule ausgebildet, bewies er schon als junger Offizier ungewöhnliche Tapferkeit und Feldherrnkunst. Erst 26 Jahre alt, wurde er zum Oberbefehlshaber des Feeres, welches in Italien stand, er- nannt. Dieses befand sich jedoch in einem kläglichen Zustande; es fehlte ihm an allem: an Geld, Nahrung, Waffen und Kleidung. Napoleon aber schuf Ordnung. Durch die unwiderstehliche Gewalt, die er über die Gemüter der Soldaten ausübte, durch glänzende Auszeichnungen, wodurch er sie anfeuerte, brachte er alsbald Mannszucht und Begeisterung in das zer- rüttete Feer. Er schlug mit demselben die Österreicher wiederholt, so daß der Kaiser sich zum Frieden gezwungen sah, in welchem er die Lombardei und Belgien verlor. Zugleich genehmigte er die Abtretung der auf dem linken Rheinufer liegenden deutschen Länder an Frankreich. Napoleon war der Liebling der Franzosen geworden; denn keiner hatte sie bisher so zu Sieg und Ruhm geführt wie er. Am den Fandet Englands zu schädigen, wurde jetzt Napoleon mit einem Feere und einer Flotte nach Ägypten ge- schickt. Er gewann einen glänzenden Sieg über die Türken hei den
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