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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 183

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
183 202. Schlacht bei Waterloo. 1815. a. Nach dem Sturze Napoleons versammelten sich die Fürsten Europas in Wien, um über die neue Ordnung der Dinge zu beraten. Da traf plötzlich die Nachricht ein, Napoleon habe Elba verlassen und sei in Frankreich gelandet. So war es in der Tat. Äberall wurde der Kaiser mit Jubel empfangen. Die Soldaten und Generale, welche gegen ihn geschickt wurden, gingen begeistert zu ihm über. b. In kurzer Zeit hatte er ein großes Leer beisammen, mit dem er seinen feierlichen Einzug in Paris hielt. Sein neues Kaisertum dauerte gerade 100 Tage. Die auf dem Wiener Kongreß versammelten Fürsten sprachen nun die Acht über den Friedensstörer aus und schickten ihre Äeere gegen ihn. In den Niederlanden sollten sich die preußischen Truppen (unter Blücher) und die englischen (unter Wellington) vereinigen. Dahin wandte sich nun Napoleon mit erstaunlicher Schnelligkeit. Zuerst griff er die Preußen an. Da ihnen niemand zu Äilfe kam, wurden sie besiegt. Jetzt wandte sich Napoleon gegen die Engländer, welche bei Waterloo oder Belle-Alliance (bell aíliañs, südl. von Brüssel) standen. Noch rechtzeitig kam ihnen Blücher zu Äilfe, und die Franzosen wurden gänzlich geschlagen. Napoleon ging nun rasch nach Paris zurück und wollte nach Amerika entfliehen; aber er mußte sich einem englischen Kriegs- schiffe ergeben und wurde auf die einsame Insel St. Äelena im At- lantischen Ozean verbannt, wo er, abgeschloffen von der Welt, 1821 starb. c. Die Verbündeten zogen nun zum zweitenmale in Paris ein und schlossen mit Frankreich den Zweiten Pariser Frieden. Allein allzu glimpflich verfuhr man mit dem Lande, das so freventlich das Wohl der anderen Nationen vernichtet hatte; denn in diesem Frieden behielt Frankreich abermals Elsaß und Lothringen; doch mußte es bedeutende Kriegskosten zahlen und die geraubten Kunstgegenstände herausgeben. 203. Der Deutsche Bund. a. In Deutschland wurde nach Napoleons Verbannung das Kaiser- tum nicht wieder hergestellt. Die 38 Staaten, aus denen es bestand, schloffen den Deutschen Bund, dessen Führung Österreich zugewiesen wurde. Die Abgesandten dieser Staaten bildeten zusammen den Bundestag, der in Frankfurt a. M. seinen Sitz hatte. Der Bundestag sollte alle gemeinsamen Angelegenheiten beraten und ordnen. b. Seiner Größe, Macht und Bildung nach hätte nun Deutschland einer der ersten Staaten Europas sein sollen. Aber innere Zwietracht verhinderte dies. Die beiden Großstaaten Preußen und Österreich standen einander mißtrauisch gegenüber; keiner wollte sich dem andern unterordnen. c. Auch im Innern der einzelnen Staaten herrschte nicht die ersehnte Zufriedenheit. Beim Ausbruch der Freiheitskriege hatten die meisten deutschen Fürsten ihren Völkern als Aufmunterung zum Kampfe Ver- besserungen versprochen, namentlich Verfassungen, d. h. Verträge zwischen Fürst und Volk. Durch diese sollten jedem Teile seine Rechte und Pflichten genau abgegrenzt und zugewiesen werden.
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