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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 197

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
197 seinem Lande zugefügt hatte. Großhcrzog Karl hat den Ruhm, einer der ersten deutschen Fürsten zu sein, die ihrem Lande eine „landständische Verfassung" gaben. Dieselbe wurde am 22. Aug. 1818 verkündigt. Iii, 200. b. Der Nachfolger Karls war dessen Oheim Ludwig, ein Sohn Karl Friedrichs (1818—1830). Während seiner Regierung wurde 1819 der erste Landtag eröffnet. Gleich den meisten Fürsten seiner Zeit war er jedoch kein Freund der Volksrechte, wie sie in der Verfassung ihren Ausdruck gefunden hatten. Doch verdankt auch ihm das Land manche segensreiche Einrichtung. c. Nach seinem Tode gelangte sein Stiefbruder Leopold (1830—1852), ein jüngerer Sohn Karl Friedrichs, zur Regierung. Mit neuem Vertrauen wandte sich ihm das Volk zu, dessen Liebe er durch seine Rechtlichkeit und Äerzensgüte gewann. Llnter ihm blühte das Land neu auf durch weise Gesetze und treffliche Anordnungen, insbesondere durch Aufhebung des Zehnten, den Beitritt Badens zum Zollverein, Verbesserung der Ge- richte, Förderung des Schulwesens und Erbauung der ersten badischen Eisenbahn von Mannheim bis Heidelberg (1840) und später bis Basel. Aber ungeachtet seiner wohlwollenden Fürsorge blieb ihm schwerer Kummer nicht erspart. Als Grenzland verspürte Baden alsbald die Folgen der neuen französischen Revolution i. I. 1848 und war fortwährenden Wühlereien für Errichtung einer Republik ausgesetzt. Bald kam es zu einem Volksaufstande, und der Großherzog mußte fliehen. Erst mit Äilfe preußischer Truppen wurde nach blutigen Gefechten die Ruhe wieder hergestellt. Aber selbstchurch solche bittere Enttäuschungen wurde Leopold nicht wankend in der Liebe zu seinem Volke, so daß er den Beinamen „der Gütige" erhielt. 217. Großherzog Friedrich 1. 1852—1907. Jta. Als Großherzog Leopold nach langer, schmerzhafter Krank- heit 1852 verschied, übernahm sein zweiter Sohn Friedrich die Regierung, da der Erbprinz schwer erkrankt war und wenige Jahre darauf starb. Friedrich nahm sich seinen großen Ahn- herrn Karl Friedrich zum Vor- bild. Zm Jahre 1856 vermählte er sich mit der Prinzessin Luise von Preußen, der einzigen Toch- ter Kaiser Wilhelms 1. Beide widmeten ihre ganze Lebensarbeit dem Wohle ihres Volkes, der Großherzog durch zeitgemäße Verbesserungen der Gesetze und Einrichtungen des Staates, die Großherzogin durch ihre hoch- herzige Fürsorge für die Kranken und Notleidenden und das Wohl Großherzog Friedrich I.
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