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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 251

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
251 Der Magen der Wiederkäuer ist hiezu eigenartig eingerichtet. Er besieht aus vier Abteilungen. Die Nahrung gelangt beim Verschlucken zunächst in den weiten Pansen d, der gleichsam die Vorratskammer bildet; von hier aus tritt sie in den Netzmagen (die Laube) c, wird dort in Bissen geformt und durch eine Art Brech- bewegung wieder in den Mund zurückgebracht und nun erst vollständig zerkaut und gründlich mit viel Speichel vermischt (Wiederkauen). Wird sie hierauf zum zweitenmale verschluckt, so kommt sie in den Blättermagen (Psalter) b, wo erst die Verdauung beginnt; iin Lab in agen e wird der Nahrung endlich der scharfe Magensaft (das Lab) beigemischt. Der Darmkanal der Wieder- käuer ist wie bei allen Pflanzenfressern sehr lang. — Zweck?(S Nutzen. Während seines Lebens dient das Rind als starkes Zugtier und gibt uns außer- dem die süße Milch, die fette Butter und den wohlschmeckenden Käse und zwar das ganze Zahr hindurch, was bei keinem wildlebenden Tiere Magen der Wiederkäuer, der Fall ist. Das ist ein Ergebnis der Zucht; (vgl. Eierlegen beim Äuhn). Geschlachtet liefert es saftiges Fleisch, Talg zu Seife und Kerzen, Laut zu Leder, Lörner, Klauen und Knochen zu Leim und Dünger. Das Rind besitzt wenig Begabung, ist aber gutmütig und lenksam; die Stiere zeigen sich oft wild unh bösartig. b. Rassen. Zn Italien, Angarn, Ägypten und Südasien lebt der Büffel mit rückwärts gerichteten Lörnern, in Indien der Zebu mit Fetthöcker; der wilde Auerochse (Wisent), mit einer Mähne, kommt nur noch in Litauen in geringer Zahl vor. In Südamerika leben verwilderte Rinder in ungeheuren Scharen; aus ihrem Fleisch wird der Fleischextrakt bereitet. L. Kuhpocken. Am Euter des Rindes entstehen bisweilen kleine Pocken (Blattern). Im Jahre 1792 machte der englische Arzt Jenner die Entdeckung, daß die Melkerinnen oft davon angesteckt wurden und an den Länden ähnliche Pusteln bekamen, dafür aber von den gefährlichen Menschenblattern verschont blieben, an welchen früher alljährlich */2 Million Menschen dahinstarben. Jenner impfte nun die Kuhpocken den Menschen ein und erzielte den schönsten Erfolg. Bald wurde die „Schutzpockenimpfung" allgemein eingefiihrt und sogar gesetzlich geboten. Seither ist die Blatternseuche fast gänzlich verschwunden. 255. a. Das Schaf ist ebenfalls ein hörnertragender Wiederkäuer und wird seit den ältesten Zeiten als Haustier herdenweise gehalten (Abel). Sein walzenförmiger Körper ruht ans vier dünnen und doch kräftigen Beinen mit zweihusigen Füßen und endet in einem mäßig langen, hängenden Schwänze. Rumps und Hals des Schafes sind in einem dichten Pelz aus gekräuselter, feiner Wolle gehüllt, der ihm Schutz bei jeder Witterung gewährt. Der kleine Kopf mit den schmalen Ohren und der gebogenen Nase, sowie die Beine sind dagegen nur mit kurzen Haaren bedeckt. Der Widder trägt als Stirn- schmuck und Waffe schneckenförmig gewundene, dreikantige, wulstige Hörner. Die Nahrung des Sch. besteht in Gras, Klee, Heu und Getreide; doch ist es sehr genügsam. Mehr als jedes andere Tier liebt es Salz, und man barstes ihm daran nicht fehlen fassen, wenn es gesund bleiben soll. Bei der Stallfütterung gedeiht das Sch. nicht. Daher wird es jahrein, jahraus vom Schäfer herdenweise auf die Weide geführt und nachts aus freiem Felde in Hürden eingepfercht. Durch den Schäferhund wird die
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