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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 349

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
349 Besonders zuckerreich (x/e ihres Gewichts) ist die ähnliche, 2—Z I<§ schwere, weißliche Zuckerrübe, die in manchen Gegenden (Pfalz, Provinz Sachsen rc) als Landelspflanze im großen gebaut wird. (Aber Zuckerfabrikation s. Chemie § 461.) — Die roten Rüben (Beeten, Ranen) geben eine beliebte „Fleischbeilage". Die Stamm art der Runkelrübe (mit wenig dicker, fast Holziger Wurzel) wächst noch jetzt wild in den Mittelmeerländern. Durch die Kultur wurde allmählich die jetzige, zuckerreiche Art erzielt. — Ähnliche Verbesserung bei Möhre, Zichorie, Schwarzwurzel, Kohlwurz, Kohlarten, Obst rc rc. Ampferartige Gewächse: Die Runkelrübe, der Mangokdlund Spinat (zwei nahrhafte Gemüse), die Melde (ein lästiges Ankraut), Fuchsschwanz, Sauer- ampfer, Knöterich und Buchweizen oder das Äeidekorn (angebaut, zu Grütze rc). 338. Der Flachs oder Lein (i, 193) wird von altersher als wichtigste Gespinstpflanze gebaut. Man sät ihn dicht und erhält dadurch gleichmäßige, schlanke Stengel (bis 3/4 m hoch); auch wird dadurch der Boden vor zu starkem Aus- trocknen bewahrt. Die Stengel sind mit kleinen, schmalen Blättchen besetzt, erst oben verzweigt und ohne Kanten und Knoten. (Vorteil?) Die himmel- blauen Blüten zeigen die Fünfzahl: 5 bleibende Kelchblättchen, 5 blaue, in der Knospe gedrehte Blumenblätter, 5 am Grunde verwachsene, oben blaue Staubgefäße und einen kugeligen Frucht- knoten mit 5 Griffeln. Die Blüten öffnen sich an sonnigen Tagen früh morgens, schließen sich aber schon nachmittags wieder. Die Frucht bildet eine erbsengroße Kapsel B mit 5 ganzen und 5 halben Scheidewänden und 10 glänzend braunen, flachen Samen. Etwas vor der Reife zieht man den Flachs aus, läßt ihn trocknen und gewinnt die ölreichen Samen durch Dreschen oder „Riffeln" (Ziehen durch einen eisernen Kamm). Der Leinsamen dient als Vogelfutter, sowie zur Verstellung er- weichender Amschläge (Kataplasma). Das aus ihm gepreßte Leinöl wird des. zur Bereitung von Öl- farbe, Firnis, Kitt (mit Kreide) und Kork- teppichen, dem sogen. Linoleum, benutzt. Die Öl- kuchen ffnden als Viehfutter oder Dungmittel Flachs. Verwendung. Wichtiger aber ist der Flachs durch seinen Bast, der den Stengel umhüllt und aus langen, sehr starken Fasern besteht. Die Bastfasern sind von der Ober- haut überzogen und durch eine gummiartige Masse gleichsam zusammengeleimt. Am sie frei zu machen, wird der Flachs zunächst „geröstet", d. h. man legt ihn etwa 8 Tage lang in ruhiges Wasser oder breitet ihn mehrere Wochen lang auf Wiesen aus. Durch die Feuchtigkeit (Tau und Regen) wird die Oberhaut gelöst und das Bindemittel größtenteils zerstört, auch der holzige Teil des Stengels mürbe gemacht. Run wird der Flachs wieder getrocknet (oft im Backofen oder in besonderen Darren) und durch „Brechen" von den Äolzteilen befreit. Die Fasern werden sodann durch „Schwingen" (Klopfen) oder durch „Reiben" (Quetschen oder Mangen zwischen Reibsteinen) vollends von einander gelöst und geschmeidig gemacht, endlich durch „Äecheln" von allen Anreinigkeiten und den kurzen Fasern (dem Werg) befreit und
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