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1. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 470

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
470 errichtet, und auf den Flüssen ersetzt man die chinesischen „Dschunken" (eigentümlich gebaute Segelschiffe) mehr und mehr durch Dampfschiffe. Sogar der „alte chinesische Zopf", bisher der Stolz der Männer Chinas, ist in Gefahr, abgeschafft zu werden. Der größte Teil des Volkes ist aber immer noch von Haß gegen die Fremden erfüllt. (Die „Boxer".) b. Die Großmächte der Erde wetteifern miteinander, ihren Handel und Einfluß in China zu erweitern; denn das chinesische Hauptland ist überaus fruchtbar und reich an Bodenschätzen, und seine Bevölkerung macht fast den vierten Teil aller Bewohner der Erde aus. — Fast 9/io aller Chinesen beschäftigen sich mit Landwirtschaft. Zn Nordchina baut man Weizen, Baumwolle und Hülsenfrüchte (des. Bohnen), in Süd- china Reis, Tee und Maulbeerbäume. In der Zucht der Seidenraupe, die in China ihre Heimat hat, übertreffen die Chinesen alle andern Völker; in der Ausfuhr von Seidenstoffen sind sie aber von den Japanern bereits überflügelt und von den Italienern fast erreicht. Die Steinkohlen- lager Chinas sind wohl die größten der Welt und hinreichend, um die ganze Erde auf Jahrtausende mit Brennstoff zu versehen. c. Die Industrie erstreckt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Porzellan-, Seiden-, Baumwoll- und Papierwaren (Sonnen- und Regenschirme aus Papier!). Die Chinesen sind überaus geschickt in Handarbeiten aller Art, des. in der Elfenbeinschnitzerei, Seidenstickerei und Stroh- flechterei. Der Seehandel ist größtenteils in den Händen der Eng- länder und Japaner; im Küstenverkehr aber haben die Deutschen die Vorherrschaft errungen, und auch auf dem Iangtsekiang fahren zahlreiche deutsche Dampfer. Ebenso haben die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd mit ihren vortrefflichen Dampfschiffen einen großen Teil des Verkehrs zwischen Europa und Asien mne. Die wichtigsten Seehäfen sind Kanton, Hongkong (engl.), Schanghai und Tientsin, der Hafen für die Residenz Peking. d. Die Deutschen haben das chinesische Dorf Tsingtau an der Ost- seite der Bucht von Kiautschou in wenigen Jahren in eine deutsche Stadt (40000 Einw.) mit großartigen Hafenanlagen, starken Festungswerken, einem Seebad und einer deutsch-chinesischen Hochschule umgewandelt. Sie besitzen damit einen wichtigen Stützpunkt für ihre Unternehmungen in Ostasien. 2. Das Kaiserreich Japan. Rb. 8 91. Ohne Korea 450000 qkm = 5/o Dtschl.; 50 Mill. Einw. Japan, „das Land der aufgehenden Sonne", hat seine erste Kultur von dem benachbarten China bekommen und war noch vor einigen Jahr- zehnten ein wenig beachtetes Land. In der letzten Zeit aber haben sich die Japaner zum Staunen der Welt fast alle Errungenschaften der europäischen Kultur angeeignet und Japan zur Hauptmacht in Oftasien erhoben. In ebenso kurzer Zeit hat sich Japan vom Ackerbaustaat zum Industriestaat umgewandelt. In der Herstellung von Seide-, Seiden- waren und Baumwollstoffen und von feinen Kunstgegenständen aus Gold, Silber, Kupfer und Bronze leisten die Japaner Hervorragendes. Ebenso steht die Färberei und Zeugdruckerei, für welche sie die
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